Interview: Josef Fürlinger

Josef Fürlinger ist Geschäftsführer des RIC (Regionales Innovations Centrum) am Standort von BRP–Powertrain in Gunskirchen. BRP-Powertrain stellt jedes Jahr zahlreiche Praktikumsplätze für Jugendliche zur Verfügung.

Nachwuchsförderung ist natürlich ein großes Thema, das proaktiv zu betreiben ist. Als Technologieleader im Bereich der Freizeitprodukte brauchen wir junge Leute!

Unsere Erfahrungen mit den PraktikantInnen sind sehr positiv. Durch die Unterstützung der FFG konnten wir noch mehr Praktikumsplätze anbieten.

Wir haben den gesamten Prozess von der Idee bis zur Serieneinführung hier im Haus. Das heißt, wir können den Jugendlichen den gesamten Produktionsprozess nahebringen.

Eine HTL-Schulbildung erleichtert vielleicht den Einstieg, AHS-SchülerInnen haben bestimmt einen anderen Zugang zu Naturwissenschaften und Technik. Heuer haben wir 13 AHS-Leute und 15 aus der HTL.

Oft sind die Vorstellungen von technischen Betrieben ja falsch. Bei uns gibt es keinen Dreck und die Leute haben kein Blauzeug an. Wir haben sogar ein eigenes Fitnesscenter.

Der andere Blick der PraktikantInnen ist für uns auf jeden Fall Anregung und eine Bereicherung! Wir sind an kontinuierlicher Weiterentwicklung interessiert und nehmen daher auch Vorschläge von PraktikantInnen gerne auf. Das heißt, unsere PraktikantInnen werden auch gefragt!

Heuer haben wir mehr Mädchen aufgenommen. Ja, das ist 2011 unser Fokus, wir versuchen eine Weichenstellung! Unser Ziel: Mindestens 35 % Mädchen als Praktikantinnen.

Die Chancen für Mädchen im technischen Bereich eine Praktikumsstelle zu bekommen, sind ja weitaus größer. Ich glaube auch fest daran, dass Mädchen einen guten Beitrag leisten können. Es freut uns, wenn wir Mädchen für Technik und Naturwissenschaften begeistern können.

Die Sichtweisen unserer PraktikantInnen wirken auch bei der Produktgestaltung mit und da geben Mädchen Inputs, die ein Bursch nicht liefern kann.

Mit unserem Projekt  "Kart 4 U" wollen wir Jugendliche erreichen, den "follower- leader-Gedanken" lassen wir nicht außer Acht, und die Idee für LehrerInnen längere Praktika in Industriebetrieben anzubieten oder umgekehrt Leute aus dem Betrieb in den Lehrberuf zurückzubringen, soll den Austausch und das Zusammenspiel von Schule und technischem Betrieb befruchten: Die Wissenslücke soll geschlossen werden.

Viele SchulabsolventInnen haben keinen Praxisbezug. Das ist sehr schade, darum empfehlen wir eine langfristige Planung, um als Unternehmen attraktiv dazustehen.

Unsere Vision ist, dass sich junge Frauen, aufgrund des Praktikums für einen technischen Beruf entschließen!

Ideal ist eine gute Mischung aus Wissen und Begeisterung für das, was man tut. Da wollen wir auch Vorbild sein.

Praktika für Schülerinnen und Schüler ist ein ganz tolles Programm, das muss man unbedingt fortsetzen!