FFG: FORSCHUNG WIRKT!
Sorge um Budgetentwicklung – konstant steigender Budgetpfad notwendig
• Nachfrage steigt: trotz Wirtschaftskrise mehr Anträge gestellt
• 21 Prozent mehr Projekte von der FFG gefördert
• Maßnahmenbündel geht auf, hohe Wirksamkeit von FFG-Förderungen
bestätigt: FFG-Förderungen erzielen größte Hebelwirkung bei
F&E-Investitionen
Presseunterlagen, Jahresbericht und Statistikheft finden Sie im Download
Foto-Credit: FFG/klausmorgenstern.com
Wien, 09. April 2010
Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise kommt der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG eine noch größere Bedeutung im gesamtwirtschaftlichen Kontext zu, als sie ohnehin innehat. „Forschung und Entwicklung im Allgemeinen und die FFG mit ihren Programmen im Besonderen sind in der Lage, kurz- und mittelfristig Impulse in Richtung Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zu setzen“, zeigten sich beide Geschäftsführer der FFG, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, am Freitag überzeugt. In Zeiten einer konjunkturellen Krise sei es notwendig, dass Fördergelder fließen, so die Geschäftsführung, da Unternehmen qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten und kurzfristig auch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Steigende Nachfrage in der Krise
Was das Krisenjahr 2009 noch deutlicher als sonst vor Augen führt ist, dass Forschung und Innovationen als Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg gelten: Ist in prosperierenden Wirtschaftsjahren Wachstum ein vorrangiges unternehmerisches Ziel, war es 2009 in fast allen Branchen oberstes Gebot, sprichwörtlich den Kopf über Wasser halten zu können. Die österreichische Wirtschaft hat sich vor allem zu Beginn des Jahres 2009 verstärkt in Forschung und Entwicklung engagiert, um damit auch die anhaltende Wirtschaftskrise zu durchtauchen und sich für den zukünftigen Wettbewerb zu rüsten. So haben Unternehmen im vergangenen Jahr um acht Prozent mehr Anträge für Forschungsprojekte als 2008 bei der FFG gestellt, bei den kleinen und mittleren Unternehmen waren es sogar plus elf Prozent mehr Anträge.
Die Innovationsbereitschaft, kommt auch in anderen Kennzahlen der FFG zum Ausdruck: So verzeichnet die FFG, die zentrale Anlaufstelle des Bundes für wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung in Österreich, bei der Projektanzahl im Vergleich zu 2008
eine Steigerung um rund 21 % auf insgesamt 3.072 Projekte. Dabei stellten 39 % der Antragsteller erstmals einen Projektantrag bei der FFG. Alles in allem wurden im Jahr 2009 508 Millionen Euro an Förderungen zugesagt und 378 Millionen Euro in Form von Zuschüssen und Darlehen auch tatsächlich ausbezahlt. Im Vergleich zum Rekordjahr 2008 ergibt dies bei den Auszahlungen eine Steigerung von drei Prozent. Bei den Zusagen aber schlägt sich ein Rückgang von rund 7 Prozent zu Buche, während die Mittelbindung sogar um 18 Prozent auf 534 Millionen Euro zurückging. Mit der Mittelbindung definiert die FFG jene Summe, mit der sie beauftragt wird, konkrete Ausschreibungen in Programmen durchzuführen und damit Forschungsprojekte zu unterstützen.
Auf Kurs bleiben
Österreich hat sich in den vergangenen Jahren als Forschungs- und Innovationsstandort gut entwickelt und der Aufholprozess innerhalb Europas ist sichtbar gelungen. Das zeigt sich nicht nur an den Forschungsausgaben, die in Österreich stärker und kontinuierlicher angestiegen sind als in den meisten anderen EU-Staaten. „Mitten in der Wirtschaftskrise ist es jedoch besonders wichtig, dass die Dynamik im F&E-Bereich erhalten bleibt.“, so Egerth und Pseiner. Denn so wie es aussieht, wird der Wachstumspfad bei den Forschungsausgaben verlassen und das Budget für wirtschaftsnahe Forschung könnte stagnieren. „Aber gerade vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirtschaftskrise müssen Staat und Wirtschaft auf Kurs bleiben.“, heißt es weiter.
Die im letzten Jahr gestiegenen Anträge sind gegen Ende 2009 signifikant zurückgegangen. Manchen Unternehmen droht nun krisenbedingt die Luft für Forschung und Innovationen auszugehen. Daher muss die öffentliche Hand erreichen, dass sich Unternehmen nicht aus der ambitionierten Forschung zurückziehen und sich stattdessen auf die weniger riskante (Weiter)-Entwicklung konzentrieren. Das richtige Zusammenspiel der Kräfte - insbesondere im kooperativen Sektor - muss unterstützt werden, damit die Übersetzung von Entwicklungen in Innovationen, die als nachgefragte Produkte, Anwendungen und Dienstleistungen am Markt reüssieren können, gelingt. Dazu gehören auch Maßnahmen um das noch immer zu wenig genutzte Humanpotenzial – vor allem jenes von Frauen – in der Forschung verstärkt einzusetzen.
Schnell und effektiv
Wie schnell und effizient ein in die Forschung investierter Euro wirkt, stellen die aktuellen Zahlen eindrucksvoll unter Beweis: Die Anfang 2010 veröffentlichte Studie der KMU Forschung Austria über Projekte, die durch den Bereich Basisprogramme gefördert wurden, belegt, dass mit 12.400,- Euro ein zusätzlicher Arbeitsplatz initiiert und gesichert wird. Ein in die Forschung investierter Förder-Euro bewirkt langfristig insgesamt 19 zusätzliche Umsatz-Euro. Durch ein neues Forschungsprojekt in einer wirtschaftlichen Talsohle kann sich ein Unternehmen fit für die Zeit danach machen und die Zukunft selbst in die Hand nehmen – ein weiterer Zusatzimpuls für die Wirtschaft.
Risiko mindern
Unbestritten ist, dass es seit der Einführung von Basel II für Unternehmen schwieriger geworden ist, Kredite zu erhalten. Letztlich ist Forschung Risiko, vor allem eben auch ein finanzielles. Die FFG hilft, diese Risken durch ihre Förderinstrumente zu mindern, indem sie neben Zuschüssen auch Darlehen vergibt und mit Haftungen den Unternehmen erleichtert, zu weiterem Fremdkapital zu kommen. Ziel der heimischen Förderpolitik ist es, „die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen zu stärken und ihnen unter die Arme zu greifen, wenn es um die Entwicklung neuer, innovativer Produkte und Dienstleistungen geht“, so Henrietta Egerth und Klaus Pseiner. Die FFG fördert wirtschaftsorientierte Forschungs- und Innovationsprojekte. „Wir engagieren uns für das richtige Zusammenspiel der Kräfte, für den Ausbau des kooperativen Sektors und vor allem für die Übersetzung von Entwicklungen in Innovationen.", so Henrietta Egerth, "Dabei ist die FFG als Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Forschung und industrieller Innovation längst aktiver Partner der universitären Forschung.", ergänzt Klaus Pseiner und verweist auf die steigenden Beteiligungen in Kooperationsprojekten und vor allem auf die, 2009 auf ein Viertel angewachsenen Anteile der Hochschulen am gesamten FFG-Fördervolumen.
Ausblick geben
Die FFG wird auch in den nächsten Jahren den Weg mit ihren Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik entschlossen weitergehen und auch bei stagnierenden oder gar sinkenden Budgets aktiv und konsequent der Wirtschaft- und Finanzkrise begegnen. Das gemeinsame Ziel ist, Forschungsprojekte schneller, transparenter und wirksamer zu unterstützen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FFG leisten dabei mit ihrem Know-how einen entscheidenden Beitrag im Bereich der Forschungs-, und Innovationsförderung bei gleichzeitiger Erreichung größtmöglicher Kundenzufriedenheit.“, stellen sich die FFG-Geschäftsführer überzeugt den Herausforderungen.
Position beziehen
Neben einem klaren, kontinuierlich wachsenden Budgetpfad muss Forschung aber vor allem längerfristig gedacht werden. „Wir sind zuversichtlich, dass mit der Forschungsstrategie, die die Bundesregierung aktuell erarbeitet, die richtigen Schwerpunkte gesetzt und ein klarer, kontinuierlich wachsender Budgetpfad für Forschung definiert werden wird.“, schließen Henrietta Egerth und Klaus Pseiner.
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) ist die Gesellschaft des Bundes zur Förderung von Forschung, Innovation und Technologie und steht im Eigentum der Republik Österreich. Träger der FFG sind das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) und das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ).
Rückfragehinweis:
Linde Tuscher
Österreichische
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Sensengasse 1, 1090 Wien
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