FFG-Förderschwerpunkte im Herbst 2020: Digitalisierung, Klimawandel, Produktion

Übersicht: Welche thematischen Förderungen derzeit für Projektideen zur Verfügung stehen

Schlüsseltechnologien mit hohem Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaft und ausgewählte Zukunftsthemen: Darum geht es in den thematischen Förderprogrammen, die die FFG gemeinsam mit ihren Auftraggebern umsetzt. In vielen geförderten Projekten arbeiten Unternehmen, Institute und Anwender gemeinsam an Lösungen, konkret anwendbare Technologien werden entwickelt, Demonstrations- und Pilotprojekte umgesetzt, Gesamtkonzepte erstellt.

Illustration mit thematischen Begriffen (Digitalisierung, Life Sciences, umwelt und Energie, Klimawandel, Produktion) und einem laufenden Menschen in Form eines Drahtgitter-Modells. Illustration: iStock/FFG

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In welchen Ausschreibungen derzeit noch Projektideen eingereicht werden können, und welche in Kürze starten, zeigt die folgende Übersicht.

 

Schwerpunkt Digitalisierung und IKT

Digitalisierung ist eines der zentralen Innovations-Themen unserer Zeit. Mehr als jeder zweite Fördereuro der FFG wird für Digitalisierungs-Projekte aufgewendet. Eines der wichtigsten Programme dafür ist „IKT der Zukunft“ des Klimaschutzministeriums (BMK). Hier startet voraussichtlich im November die nächste nationale Ausschreibung mit einem Budget von rund fünf Millionen Euro. Noch bis Mitte September laden fokussierte Ausschreibungen im Rahmen internationaler Initiativen zur Teilnahme ein.

Voraussetzung für Digitalisierung ist die flächendeckende Verfügbarkeit von Breitband-Internet in Österreich. Es ist nicht nur die Basis für wirtschaftliches Wachstum, sondern ermöglicht auch soziale, kulturelle, politische und gesellschaftliche Aktivitäten. Mit dem Programm Breitband Austria 2020 des Landwirtschaftsministeriums (BMLRT) wird diese Infrastruktur der Informationsgesellschaft konsequent ausgebaut. Noch bis 8. September können Projekte in der Förderschiene Breitband Austria „Connect“ eingereicht werden, mit der die Versorgung von Pflichtschulen sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit Breitband-Internet verbessert wird. Bereits vor kurzem beendet wurden die Ausschreibungen Breitband Access und Breitband Leerrohr, die dabei eingereichten Projekte werden in den nächsten Wochen evaluiert.

Infrastrukturen der anderen Art – nämlich Kompetenznetzwerke, die KMU bei ihren Digitalisierungsbestrebungen unterstützen - werden im Programm Digital Innovation Hubs des Digitalisierungsministeriums (BMDW) mit Geldern aus der Nationalstiftung gefördert, entsprechende Projekte können noch bis 12. Oktober 2020 eingereicht werden. Eine weitere Ausschreibung ist für das 4. Quartal bereits in Vorbereitung. Bereits abgeschlossen ist die stark überzeichnete Ausschreibung eines österreichisch-deutschen Leitprojekts „Big Data in der Produktion“, hier läuft derzeit die Evaluierung der eingereichten Projekte.
 

Klimaschutz als Konjunkturmotor nützen

Österreich hat die besten Voraussetzungen, um klimaschonende Technologien für den Wirtschaftsaufschwung zu nützen. Für Projekte im Bereich Energie, Umweltschutz, Mobilität und Produktion bietet die FFG verschiedene Angebote. Aktuell ist noch bis 20. Oktober die Ausschreibung „Smart Cities Demo - Boosting Urban Innovation“ für Projekteinreichungen offen. Mit einem Budget von rund 4,5 Millionen Euro werden rasch umsetzbare und möglichst direkt klimawirksame Demonstrationsprojekte (Schwerpunkt kleinere und mittlere Städte) unterstützt. Weitere 8,6 Millionen Euro des Klimaschutzministeriums (BMK) werden ab Oktober in der 8. Ausschreibung im Programm „Stadt der Zukunft“ vergeben.  Für den Herbst ist auch der Start der nächsten Ausschreibung im Programm "Energieforschung" vorgesehen.
 

Die Mobilität der Zukunft im Fokus

Ressourcenschonende Mobilität ist ebenfalls ein wichtiger Schwerpunkt in den Programmen des Klimaschutzministeriums, und zwar umfassend gedacht, von der Infrastruktur bis zu Verkehrssystemen. Im Programm „Mobilität der Zukunft“ werden deshalb innovative Projekte in vier Schwerpunkten gefördert: Personenmobilität, Gütermobilität, Fahrzeugtechnologien und Verkehrsinfrastruktur. Neun Millionen Euro werden in der aktuellen Ausschreibung für innovative Projekte zur Verfügung gestellt, Einreichfrist ist der 23. September, aber bereits einen Monat später ist eine weitere Einreichmöglichkeit vorgesehen, weitere zehn Millionen Euro werden hier an Projektförderung zur Verfügung stehen. Weitere vier Millionen Euro werden vom BMK sowie von den ÖBB und der ASFINAG für Projekte im Bereich Verkehrsinfrastrukturforschung in einer weiteren Ausschreibung zur Verfügung gestellt.

Projekte zum Thema e-Mobilität können auch noch bis 13.11. im Programm „Zero Emission Mobility“ des Klimafonds eingereicht werden. Dafür steht ein Budget von acht Millionen Euro zur Verfügung. Und auch das österreichische Luftfahrtforschungsprogramm, TAKE OFF, wird voraussichtlich ab Oktober mit einem Ausschreibungsvolumen von rund 10 Millionen Euro deutliche Impulse für die österreichische Luftfahrtindustrie geben.
 

Den Produktionsstandort Österreich stärken

Gerade die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig die Stärkung des Industriestandortes Österreich und die Weiterentwicklung zu einer „smarten“, nachhaltigen Produktion – Stichwort Industrie 4.0 – ist. Das zentrale heimische Programm zur Unterstützung dieser Transformation ist „Produktion der Zukunft“. Insgesamt sind für verschiedene Ausschreibungen in diesem Jahr 17 Millionen Euro des Klimaschutzministeriums (BMK) für dieses Programm budgetiert. Der Großteil davon, rund 14 Millionen Euro, werden in der bis 16. September für Projekteinreichungen geöffneten, 36. Ausschreibung vergeben. Zwei weitere Ausschreibungen, die demnächst starten sollen, betreffen Projekte zum EIT Manufacturing Innovationslabor, sowie eine Förderinitiative für gemeinsame Projekte aus Österreich mit der University Shanghai im Programm „Produktion der Zukunft“.

Innovative Ideen sind auch rund um das Thema Sicherheit gefragt. Geplant sind zwei neue Ausschreibungen, dotiert mit neun Millionen Euro des Landwirtschaftsministeriums (BMLRT) im Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS, sowie mit fünf Millionen Euro im Verteidigungs-Forschungsprogramm FORTE.
 

FFG: Breites Portfolio für (nahezu) alle Themen

Für weitere Projekte abseits der aktuellen thematischen Ausschreibungen bietet die FFG weitere Fördermöglichkeiten und Services, wie die themenoffenen Basis- und Strukturprogramme und die FFG-Angebote zu europäischen und internationalen Programmen, einschließlich Weltraum. Bei der Auswahl der passenden Unterstützung hilft das FFG-Förderservice.