EDF: Der Europäische Verteidigungsfonds

Stärkung der innovativen, industriellen und wissenschaftlichen Basis der europäischen Verteidigungsindustrie
EDF

Der Europäische Verteidigungsfonds (European Defence Fund, EDF) stärkt die innovative, industrielle und wissenschaftliche Basis der europäischen Verteidigungsindustrie und leistet damit einen Beitrag zur strategischen Autonomie der EU. Gefördert werden Kooperationsprojekte zur Erforschung und Entwicklung neuer Verteidigungstechnologien für konkrete militärische Fähigkeiten der Zukunft.

Auf dieser Seite finden Sie alle wesentlichen Informationen zum Europäische Verteidigungsfonds (European Defence Fund, EDF), sowie weiterführende Informationen.

Detaillierte Informationen und Antworten zu den häufigsten gestellten Fragen finden sie unter unseren FAQ-Seite.

Details zur aktuellen Ausschreibung 2024 finden Sie auf der Ausschreibungsseite.

Ziele des EDFs

Der Europäische Verteidigungsfonds (EDF) verfolgt folgende Ziele:

  1. Förderung der Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz, Innovationsfähigkeit und technischen Unabhängigkeit der EU-Verteidigungsindustrie.
  2. Verstärkung der europäischen, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
  3. Die Handlungsfähigkeit der Europäischen Union vergrößern und ihre Autonomie insbesondere in technologischer und industrieller Hinsicht stärken.
  4. Europaweit Duplikationen reduzieren und Standardisierung erhöhen.

Struktur des Programms

Im folgenden Absatz werden die wichtigsten Rahmenbedingungen des EDFs kurz beschrieben:

  • Das Programm hat eine Laufzeit von 7 Jahren mit jährlichen Ausschreibungen beginnend mit 2021 bis 2027. Jedes Jahr wird ein Arbeitsprogramm mit Einreichmöglichkeiten („Call for Proposals“) veröffentlicht. Die Einreichung erfolgt über das „Funding & Tender Opportunities“ Portal der Europäischen Kommission.

  • Um eine kontinuierliche Forschung und Weiterentwicklung der relevanten Themen zu gewährleisten wird jährlich eine Indicative Multiannual Perspective“ veröffentlicht, in der die wahrscheinlichsten Projekte der Folgejahre beschrieben werden. Auf Grund von geänderten Rahmenbedingungen können sich diese Annahmen auch deutlich verändern.

  • Der EDF gliedert sich im Wesentlichen in zwei Säulen: Forschung und Entwicklung. Diese unterscheiden sich über die Technologische Reife, die Förderrate und die Einreichbedingungen.

  • Entwicklungsprojekte haben im Vergleich mit Forschungsprojekten weitere Anforderungen (Ko-Finanzierung über weitere Mittel, Absichtserklärung durch ein Verteidigungsministerium). 

  • Das Budget des EDFs beträgt ca. 8 Milliarden Euro. Rund ein Drittel der Gelder werden in Forschungsprojekte (100% Förderrate) investiert, die restlichen Gelder stehen für Entwicklungsprojekte (20 bis 90% Förderrate) zur Verfügung. Es stehen jedoch verschiedene Boni zur Verfügung mit denen die Förderrate erhöht werden kann.

  • Wichtig zu beachten ist, dass alle Projekte kooperativ sein müssen. Das bedeutet, dass mehrere Organisationen aus mehreren EU-Mitgliedsstaaten (plus Norwegen) zusammen als Konsortium ein Projekt einreichen und umsetzen. In den meisten Fällen werden mindestens drei Organisationen aus drei unterschiedlichen Staaten benötigt.

  • Es darf keine Drittstaatenkontrolle (Eigentümer außerhalb der EU Mitgliedsstaaten oder Norwegen) bei den Fördernehmern des EDF bestehen.

Umfangreiche Details zur Struktur des Programms kann der EDF FAQ-Seite entnommen werden. Kontaktieren Sie auch gerne die Nationalen Kontaktstellen (NFPs) bezüglich Ihrer Anliegen.

Ausschreibungen

2024: Das Arbeitsprogramm für die Ausschreibung in 2024 wurde am 15. März 2024 veröffentlicht und ist ab Mitte Juni im „Funding & Tender Opportunities“ Portal der Europäischen Kommission geöffnet. Details zur diesjährigen Ausschreibung 2024 finden sie auf der EDF-Ausschreibungsseite.

2023: Die Ausschreibung 2023 war von 22. Juni bis 22. November geöffnet. Die Ergebnisse der Ausschreibung werden für Mitte des Jahres 2024 erwartet. 

Abgeschlossene Ausschreibungen: Die erste Ausschreibung fand im Jahr 2021 statt. Insgesamt gab es 11 erfolgreiche österreichische Beteiligungen. Die zweite Ausschreibung fand im Jahr 2022 insgesamt gab es 30 erfolgreiche österreichische Beteiligungen. 

Weitere relevante Instrumente und Initiativen

  • Das EU Defence Innovation Scheme (EUDIS) ist eine Reihe von Instrumenten, um die Innovation im Bereich Verteidigungsindustrie in der Europäischen Union zu stärken. 
  • Im Rahmen der Defence Equity Facility (DEF) werden 175 Millionen Euro für Investmentfonds bereitgestellt, welche die Investitionen in militärische Innovationen mit ziviler Verwendung ankurbeln sollen.
  • In 2024 findet zum ersten Mal der EUDI Hackathon statt. Dieses Event hat das Ziel innovative Lösungen für Probleme der europäischen Verteidigungsindustrie zu finden.
  • Es werden zudem laufend unabhängige Expertinnen und Experten für die Evaluierung der EDF Einreichungen mittels „Call for Experts“ gesucht. Der Aufgabenbereich umfasst die fachliche und ethische Evaluierung der eingereichten Proposals.
  • Sie sind auf der Suche nach weiteren europäischen Förderungsmöglichkeiten? Nutzen sie das kostenlose Online-Tool IdentiFunding der European Defence Agency (EDA). Es umfasst 25 potenzielle Initiativen, die für Verteidigungsindustrieakteure zugänglich sind.

Synergieprogramme betreut durch die FFG

 

Das Wichtigste in Kürze

Programmeigentümer/ Geldgeber Europäische Kommission BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung
Thema
Projektart
Finanzierung
international
Einreichung
Einreichung nach Ausschreibungs-Prinzip
Zielgruppe Adressiert werden alle Akteure mit wissenschaftlichen, technologischen oder innovativen Fähigkeiten in den Themenbereichen des EDF. Besonders hervorgehoben sind KMUs, aber auch Industrie, Universitäten und Forschungseinrichtungen.
Was wird gefördert Finanzierung nur von Kooperationsprojekten, an denen mindestens 3 Teilnehmer aus 3 Mitgliedstaaten beteiligt sind; Kofinanzierung gemeinsamer Prototypen, bei denen sich die Mitgliedstaaten zum Kauf des Endprodukts verpflichten
Min. / max. Förderung ab 20%, je nach „type of activity“ / bis zu 100%, je nach „type of activity“
Welche Kosten werden gefördert? Direkte Kosten: 20-100%, abhängig von „type of activity“; Indirekte Kosten: entweder 25% flat fee (relativ zu direkten Kosten) oder tatsächlicher Aufwand der indirekten Kosten (Nachweispflicht!)
Verfügbarkeit von 01.01.2021 - 31.12.2027

Kontakt

DI Thomas LEITHNER BSc
DI Thomas LEITHNER BSc
Nationale Kontaktstelle EDF
T 0043577554212
DI Thomas ZERGOI
DI Thomas ZERGOI
Nationale Kontaktstelle EDF
T 0043577554201

Ausschreibungen