#Success-Story: Ohne Reibungsverluste

Das Kompetenzzentrum für Tribologie (AC²T) in Wiener Neustadt gehört zu den weltweit führenden Wissensanbietern in Sachen Tribologie, der systemorientierten Lehre von Reibung.

Im Rahmen des COMET-K2-Programms entwickelt das Forschungsteam des AC²T innovative Methoden, um Reibung und Verschleiß zu erfassen und damit die Zuverlässigkeit von Maschinen, Bauteilen und Anlagen zu optimieren. Mit seinen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten mit mehr als 100 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und über 1.000 m² Laborfläche in Wiener Neustadt zählt das 2002 gegründete AC²T zu den größten privatwirtschaftlich organisierten, eigenständigen Non-profit-F&E-Dienstleistern in der Tribologie weltweit.

Die vier Forschungsschwerpunkte des AC²T sind:

  1. reibungsoptimierte Systeme, um Zuverlässigkeit und Energieeffizienz von Systemen zu erhöhen,
  2. Strategien zur Verschleißreduktion von hochbeanspruchten Systemen, z. B. in der Industrie,
  3. die nachhaltige Anwendung von Schmierstoffen, die sich aktuellen technologischen und ökologischen Herausforderungen stellt,
  4. und die synaptische Tribologie – sie widmet sich unter anderem der Berechnung der Lebensdauer von Verschleißteilen unter Zuhilfenahme von Big Data.

Verschleißfaktoren besser erkennen

Den führenden Status als Forschungszentrum für Tribologie hat sich das AC²T unter anderem mit dem COMET-Rahmenprojekt „XTribology“ aufgebaut. Von April 2010 bis März 2020 wurden in diesem mehr als 30 interdisziplinäre Forschungsprojekte unter Beteiligung von über 100 Unternehmens- und Wissenschaftspartnern durchgeführt.

Verschleiß eines Wälzlagers. Foto: (c) AC²T

Einer der Forschungsschwerpunkte von „XTribology“ lag auf der In-situ-Zustandsbestimmung und -überwachung von tribologischen Systemen, z. B. Wälzlagern (siehe Bild), in Produktionsanlagen unter Einsatz geeigneter Sensorik. Prof. Andreas Pauschitz, Geschäftsführer von AC²T, erläutert: „Auf Basis einer Vielzahl von sensorisch erfassten Daten wurde eine Systemoptimierung mit dem Ziel der Verlängerung der Nutzungsdauer von reibungs- und verschleißbehafteten Systemen angestrebt. Gleichzeitig ging es darum, potenzielle Umweltgefahren, die sich aus dem Verschleiß von Bauteilen oder Verwendung von Schmierstoffen ergeben, frühzeitig zu erkennen.“ Denn: „Jede kleinste Optimierung und Effizienzsteigerung eines tribologischen Systems ist gleichzeitig eine Reduktion des klimabeeinflussenden Fußabdrucks menschlichen Handelns.“ In einem weiteren „XTribology“-Forschungsschwerpunkt wurde neues Wissen zur Modellierung und Simulation tribologischer Systeme auf der Zentimeter- bis Sub-Nanometerskala geschaffen.

Datenwissenschaftlicher Zugang als neuer Forschungsschwerpunkt

Der datenwissenschaftliche Ansatz steht im Zentrum des Nachfolgeprojekts „InTribology“. Mit dem Status eines COMET-K2-Zentrums wird von 2021 bis 2029 „eine neue Art der Wissensverarbeitung in der Tribologie aufgebaut“, sagt Prof. Pauschitz: „Wir müssen zukünftig noch zweckmäßiger den ‚Gesundheitszustand‘ von tribologischen Systemen erfassen, beurteilen und damit deren Nutzungsdauer maximieren und gleichzeitig die dafür erforderlichen Ressourcen, wie Energie und Material, minimieren. Dazu werden berührungslos durch Massivkörper hindurch messende Sensorsysteme zum Einsatz kommen, wie z. B. Ultraschallsensoren.“ In den ersten vier Jahren von "InTribology" werden 17 einzelne Forschungsprojekte unter Beteiligung von mehr als 120 Unternehmens- und Wissenschaftspartnern abgewickelt.

Einzigartiges Standing dank COMET

Für Marktwettbewerber in der Industrie ist das AC²T ein neutraler Ort, an dem sie an grundlegende Forschungs- und Entwicklungsaufgaben herangehen und dabei selbst mitwirken können. Das einzigartige Standing, das das AC²T als privatwirtschaftlich geführter Non-Profit-Dienstleister über Europa hinaus einnimmt, fußt essenziell im österreichischen COMET-Programm. „Das COMET-Zentrum-Modell mit dem zugrundeliegenden mehrjährigen Budgetansatz ermöglicht uns, Forschungsziele strategisch zu verfolgen, eine nachhaltige und effiziente Forschungsleistung zu erbringen, und damit auf europäischer Ebene als langfristig verfügbarer Forschungspartner wahrgenommen zu werden“, erläutert Geschäftsführer Pauschitz. „Durch diese besonderen Rahmenbedingungen hat unser Kompetenzzentrum eine für das Fachgebiet Tribologie kritische Größe überschritten und nationale und internationale Sichtbarkeit und Attraktivität erreicht, welche die Beteiligung am internationalen Wettbewerb um europäische Forschungsfinanzierungsmittel erst ermöglicht.“

Die Mittel für das COMET K2-Zentrum „InTribology“ werden von der Republik Österreich sowie den Bundesländern Niederösterreich, Wien und Vorarlberg bereitgestellt. Die organisatorische Betreuung erfolgt durch die FFG.

Kontakt zu AC2T

Pro. DI Dr. Andreas Pauschitz, Geschäftsführer von AC2T

 

AC²T research GmbH
Geschäftsführer Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Pauschitz
Viktor-Kaplan-Straße 2/C
2700 Wiener Neustadt
E-Mail: office@ac2t.at
www.ac2t.at