Weltraum-Sommerschule Alpbach 2022 erfolgreich beendet

Studierende entwickelten neue Satellitenmissionen zum Thema Plasmaphysik im Weltraum

55 Studierende aus 21 Ländern - darunter acht aus Österreich - nahmen im Juli an der zehntägigen Ideenfabrik und Kaderschmiede für die europäische Raumfahrt im Tiroler Alpbach teil. In vier Gruppen wurden Satellitenmissionen zur Messung von Plasmen in unserem Sonnensystem von Grund auf konzipiert. Die Sommerschule Alpbach fand - nach einer Corona-bedingten Pause - zum 45. Mal statt.

Die Studierenden der Sommerschule Alpbach 2022. Foto: FFG/ESA - M A Jakob

Die Studierenden der Sommerschule Alpbach 2022.
Foto: FFG/ESA - M A Jakob

 

Teilnehmer:innen der Sommerschule entwickeln unter fachkundiger Anleitung von Vortragenden und Tutoren anspruchsvolle Missionskonzepte. Dabei müssen alle Elemente einer möglichen künftigen Weltraummission berücksichtigt werden, wie die Auswahl der Instrumentierung, die Grundkonstruktion des Satelliten und seiner Subsysteme, die Berechnung der optimalen Flugbahn sowie die Ermittlung der voraussichtlichen Missionskosten. Die acht österreichischen Teilnehmer:innen (diesmal alle von der TU Graz und dem ÖAW-Institut für Weltraumforschung) wurden von der FFG mit einem Stipendium unterstützt.

 

Das österreichische Team bei der Sommerschule Alpbach 2022. Foto: FFG/ESA - M A Jakob

Das österreichische Team bei der Sommerschule Alpbach 2022.
Foto: FFG/ESA - M A Jakob

 

Zentrale Aufgabenstellung in diesem Jahr war das Verhalten von Plasmen auf verschiedenen astrophysikalischen Skalen (Erde, Planeten, Sonne, im gesamten Universum). Am letzten Tag der Sommerschule wurden die Arbeiten der vier Gruppen präsentiert und von einer Jury begutachtet. Entwickelt wurden vier verschiedene Ideen für neue Satellitenmissionen zur Messung von Plasmen bei Mars, Venus, der oberen Erdatmosphäre und am L2 Lagrange Punkt (ein exklusiver "Beobachtungsplatz für Astronomen", ein Ort des gravitativen Gleichgewichtszustands, an dem der Satellit "stehen bleiben" kann). Eine der Satellitenmission (zur Untersuchung der Magnetosphäre der Venus) wurde ausgewählt, um im Rahmen der ESA Academy in Belgien im November weiterentwickelt zu werden.

Die Weltraum-Sommerschule Alpbach wurde 1963 erstmals veranstaltet und entwickelte sich seither zu einer renommierten Planungsschmiede für die europäische Raumfahrt. Alljährlich ermöglicht sie bis zu 60 jungen Wissenschafter:innen und Ingenieur:innen vertiefende Studien zu jeweils verschiedenen Themen der Weltraumforschung. Die Themen und Inhalte der Sommerschule sind dabei eng mit den aktuellen ESA-Programmen und Vorhaben verknüpft, gleichzeitig fließen die hier generierten Ideen und Missions-Vorschläge in die Entwicklung von ESA-Initiativen ein.

Führende Weltraumexpert:innen und Forschende, darunter auch Nobelpreisträger konnten in den vergangenen Jahren als Vortragende gewonnen werden. Für viele Teilnehmer:innen war die Sommerschule der Beginn ihrer Weltraumkarriere. Dazu zählen unter anderen der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst, die ehemalige FWF- und DLR-Präsidentin Pascale Ehrenfreund oder die Expertin für Exoplaneten und Professorin an der Cornell University, Lisa Kaltenegger, sowie der derzeitige ESA Generaldirektor Josef Aschbacher.

Die Weltraum-Sommerschule Alpbach wird von der FFG in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und ihren Mitgliedsstaaten sowie dem International Space Science Institute ISSI organisiert und von der Vereinigung der österreichischen Weltraumindustrie, Austrospace, unterstützt.

 

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