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Mitterlehner: Blick auf die Innovationsführer als Motivation und Zielsetzung

Europa-Tagung des BMWFW: ERA-Council präsentiert Vergleichsstudie - sieben Empfehlungen für den Weg an die Spitze

Beauftragt wurde die Studie vom forschungspolitischen Beratungsgremium des Bundesministers, dem ERA Council. "Österreich hat sich im Rahmen der FTI-Strategie vorgenommen, bis 2020 in die Gruppe der führenden Innovationsländer in Europa vorzustoßen. Dieses Ziel ist richtig, aber wir müssen uns fragen, was wir vielleicht noch besser machen können, um auch unter schwierigen budgetären Rahmenbedingungen ein Innovation Leader zu werden", betont Helga Nowotny, Vorsitzende des ERA Council und seit kurzem Mitglied des Rates für Forschung und Technologieentwicklung.

Für die von Joanneum Research durchgeführte Studie wurden Maßnahmen und Einrichtungen aus dem Forschungs- und Innovationsbereich in Schweden und Dänemark analysiert, die aktuell an der Spitze des europäischen Innovationsranking stehen. Beide Länder investieren zwar mehr Geld in Forschung als Österreich, aber vor allem gelingt es, die aufgewendeten Mittel besser in die Anwendung und höhere Wirtschaftsdynamik umzuwandeln. "Geld allein schafft keine Innovationen. Daher müssen wir die vorhandenen Strukturen optimieren und den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter stärken", so Mitterlehner. Auch der ERA Council warnt in der aktuellen Analyse davor, einfach nur mehr Geld in das österreichische Innovationssystem zu pumpen. "Wir brauchen in Österreich mehr Geld im Tausch für mehr verbindliche Leistung. Zudem braucht es weitere wirtschaftspolitische Impulse, die es Unternehmen erleichtern, in Österreich Fuß zu fassen und zu wachsen", so Nowotny. Mit den Hochschulraum-Strukturmitteln werden an den Universitäten bereits konkrete Output-Leistungen belohnt und die seit 2014 bestehenden vier Wissenstransferzentren sollen die Umwandlung wissenschaftlicher Ideen in marktreife Produkte beschleunigen. Sowohl Schweden als auch Dänemark verknüpfen die Finanzierung ihrer Hochschulen mit der Zahl an Studierenden. Die Umsetzung der geplanten Studienplatzfinanzierung in der kommenden Leistungsvereinbarungsperiode ist daher auch eine von sieben Empfehlungen, die das ERA-Council an Vizekanzler Mitterlehner übergeben hat.

Eine große Chance sehen die Experten des ERA-Council in der starken Verankerung Österreichs im internationalen und europäischen Forschungsraum. In diesem Bereich ist Österreich deutlich besser integriert als Schweden und Dänemark und wird von beiden Ländern als Vorbild gesehen, was die Instrumente und Strukturen der Unterstützung für österreichische Forschende in HORIZON 2020 und andere europäische Initiativen betrifft. "Wir sind Nettogewinner in der Forschung und unser exzellentes Netzwerk ermöglicht uns Zugang zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Europa ist für den Wissensstandort Österreich ein wesentlicher Eckpfeiler auf dem Weg zu den innovativsten Ländern aufzuschließen", so Mitterlehner. Der jüngste „Cockpit-Bericht“ der FFG über die aktuelle Performance Österreichs in HORIZON 2020 belegt den Erfolg der heimischen Wissenschaft und Wirtschaft beim Einwerben von Fördergeldern in Brüssel. Seit dem Start von HORIZON 2020 im Jänner 2014 holte Österreich Förderzusagen in der Höhe von 320 Millionen Euro ins heimische Innovationssystem. Das entspricht 2,8 Prozent aller Förderungen in HORIZON 2020 und liegt deutlich über dem österreichischen Beitragsschlüssel ins EU-Budget von rund 2,4 Prozent im Jahr.
 

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