Digitalisierung auf Schiene: Vanessa Langhammer ist FEMtech-Expertin des Monats

Die Wirtschaftsingenieurin ist unsere FEMtech-Expertin des Monats April.

Vanessa Langhammer leitet in der Rail Cargo Group den Bereich Digitalization, der vor allem die technologische und prozessuale Entwicklung im Güterverkehr der ÖBB vorantreiben soll – unter Berücksichtigung unternehmenskultureller Faktoren. Verbunden mit allen Chancen und Herausforderungen der digitalen Vernetzung in der Logistik trägt sie bei der Rail Cargo Group die Verantwortung für eine reibungslose, fachübergreifende Zusammenarbeit aller Betriebsbereiche im internationalen Kontext.

Vanessa Langhammer, FEMtech-Expertin des Monats April

Vanessa Langhammer, FEMtech-Expertin des Monats April
 

Die Digitalisierung ist nicht nur im ÖBB-Personenverkehr ein heißes Thema. Auch der Logistikbereich steht im Zeichen der Digitalisierung vor zahlreichen Umbrüchen. Die fortschreitende Vernetzung von Menschen, Daten und Maschinen birgt viele Veränderungsmöglichkeiten, insbesondere im Hinblick auf Schnelligkeit, Flexibilität und Kollaborationsmöglichkeiten in den Prozessen. Auch bei der Rail Cargo Group wird intensiv an Digitalisierungsoffensiven gearbeitet. Diese umfasst nicht weniger als den gesamten Schienengüterverkehr der ÖBB in Europa. Vanessa Langhammer und ihr Team leisten dazu einen entscheidenden Beitrag.

„Ich komme eigentlich aus dem Bereich der Prozessoptimierung, wo es primär darum geht, Zusammenhänge zu erkennen sowie mit betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Verbesserungen zu identifizieren und umzusetzen. Im Kontext der Digitalisierung erweitert sich diese Aufgabe nun um neue Technologien, neue Geschwindigkeiten und Arbeitsformen und ermöglicht neben Effizienzsteigerungen fast immer auch neue Serviceleistungen für unsere Kunden,“ so Langhammer über ihre Arbeit.

Aus der reinen Prozessentwicklung wird damit eine komplette Organisationsentwicklung, da jede Veränderung zeitgleich prozessuale, technologische und auch kulturelle Auswirkungen hat. „Auf allen drei Ebenen haben wir in traditionellen Großkonzernen einen gewissen Nachholbedarf, den ich mit meinem Team aktiv adressiere und über entsprechende Projekte in der Umsetzung begleite.“ Dies erfordere laut Langhammer ein fundiertes Verständnis des Kerngeschäfts, eine technische Affinität, Mut für Experimente, Ausdauer in der Umsetzung und ein gutes Gefühl für Menschen im Kontext von Veränderungsprozessen. „Ich befinde mich daher inhaltlich vermittelnd zwischen Business, Technologie und Menschen.“

Im Digitalisierungsprojekt ging man bereits sehr früh neue Wege. In mehrteiligen Workshops mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus ganz unterschiedlichen Bereichen wurde die Rail Cargo Group „komplett neu gedacht“. Ein Erfologsrezept für die Zukunft: „Jeder und jede soll aus seinem eigenen Bereich heraus Ideen entwickeln und im Unternehmen einbringen. Digitalisierung ist auch ein Kulturprojekt und das funktioniert nicht top-down.“ Die Erkenntnisse aus verschiedenen Pilotinitiativen in Kombination mit einem funktionalen Zielbild für die „digitale Rail Cargo Group“ gehen seit Anfang 2019 gebündelt in die skalierte Umsetzung. Geplant ist das Programm auf 5 Jahre mit einem starken Fokus auf die anwendungsorientierte Unterstützung der MitarbeiterInnen, sowie einem kollaborativen Austausch entlang der Wertschöpfungskette.

Vanessa Langhammers Ziel ist es, den Schienengüterverkehr in Europa neu zu denken und zu gestalten. Dass die Schiene eine stark regulierte Branche ist, welche sich für die Herausforderung einer zunehmend vernetzten Logistik rüsten muss, sieht sie als „spannende berufliche Herausforderung“. „Die Logistik der Zukunft baut hier auf einen ressourcenschonenden Mix an Verkehrsträgern, aber vor allem auf das umweltfreundliche Transportmittel Bahn.“

Ein großes Anliegen Vanessa Langhammers ist dabei auch die Chancengleichheit. Sie engagiert sich deshalb als Mentorin im Cross Mentoring Programm, um als Führungskraft andere Frauen aus Partnerkonzernen (ÖBB, ASFINAG & Wiener Stadtwerke) in ihrer beruflichen Laufbahn zu begleiten. Sie baut damit ihre bereits im Studium gesammelte Erfahrung als Mentorin aus, wo sie als CyberMentorin Schülerinnen und junge Frauen für Berufe in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu begeistern wusste.

Die Rail Cargo Group ist die Güterverkehrssparte der ÖBB mit Sitz in Wien. Das Unternehmen ist einer der führenden Bahnlogistiker in Europa, und vernetzt interkontinentale Handelsrouten bis nach Asien.

Um die Leistungen von Frauen im Forschungs- und Technologiebereich sichtbar zu machen, zeichnet das BMVIT seit 2005 Frauen aus der FEMtech-Expertinnendatenbank aus. Das BMVIT unterstützt Frauen im Bereich Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung zu schaffen. FEMtech setzt Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung, zur Sensibilisierung, zur Sichtbarmachung sowie zur Förderung der Karrieren von Frauen in Forschung und Technologie.
 

Rückfragen & Kontakt:

BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Volker Höferl, Pressesprecher BM Ing. Norbert Hofer
Tel: 01/71162-658121
volker.hoeferl@bmvit.gv.at