eHealth: Verena Venek ist FEMtech-Expertin des Monats

Die gebürtige Kärntnerin arbeitet seit 2015 beim Forschungsinstitut Salzburg Research als Data Scientist und Projektkoordinatorin im Bereich Bewegungsdatenintelligenz (Motion Data Intelligence).

Verena Venek ist unsere FEMtech-Expertin des Monats August. Als Managerin von strategischen Projekten forscht sie mit ihrem Team an der Optimierung von menschlichen Bewegungsabläufen.

Verena Venek, FEMtech-Expertin des Monats August 2019

Verena Venek, FEMtech-Expertin des Monats August 2019

„Mein derzeitiger Fokus liegt in der Forschung und Koordination in nationalen und internationalen Projekten im Bereich Active & Assisted Living sowie Digital Sports“, so Venek, die zudem an der Paris Lodron Universität Salzburg im Fachbereich Sport- und Bewegungswissenschaft dissertiert. Eines ihrer aktuellen Projekte ist fit4AAL, welches vom Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) über die Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen des Programms IKT der Zukunft: benefit - Demografischer Wandel als Chance gefördert wird. Vorrangiges Ziel dabei: Die nachkommende, technikvertraute Generation zum einen körperlich „fit(ter)“ und zum anderen „fit für die Nutzung“ von assistierenden Technologien zu machen.

Als aussagekräftige Quelle zur Evaluierung und als Schlüssel im Praxistest der fit4AAL-Anwendungen gilt ILSE, einer Kombination von App und Smart Home Komponenten, die gesundheitsfördernde Bewegung in den Alltag der Generation 55+ stärker einzubinden versucht. In 100 Haushalten in Wien sowie Stadt und Land Salzburg wird derzeit Akzeptanz, Funktionsfähigkeit und Wirkungsgrad der Fit-mit-ILSE getauften App ausgewertet, die am Tablet die Trainingseinheiten und Kurse zu den Themen Gesundheit und Bewegung, sowie Tourenplanung und eine Übersicht des Bewegungsausmaßes bereitstellt.

„Wir befinden uns zurzeit zwischen Ende der ersten Feldtestphase mit Kontroll- und Testgruppe und Anfang der zweiten Testphase, in der in weiteren über 100 Haushalten nicht nur das technisch-unterstützte Bewegungsprogramm Fit mit ILSE auf Usability und Akzeptanz, sondern auch eine Erweiterung der Smart Home Komponenten geprüft wird“, so Venek zum Projektstatus.

Die Analyse soll Aufschlüsse über Marktbarrieren und Markttauglichkeit der fit4AAL-Lösung, die Effekte der Technologie für die Nutzerinnen und Nutzer sowie Erkenntnisse für einen erfolgreichen Markteintritt liefern. Informationsangebote in den Bereichen Ernährung und Entspannung ergänzen das Programm. Zur Förderung der Systemnutzung werden zudem unterschiedliche Motivationsmaßnahmen konzipiert und umgesetzt.

„Neben der Konsortialführung, bin ich in diesem Projekt mit meinem Team außerdem verantwortlich für die Entwicklung eines Übungsfeedbacksystems, welches das Trainieren mit einer am TV-Gerät angeschlossenen Tiefenbildkamera ermöglicht. Die dafür notwendigen Algorithmen werden bei Salzburg Research entwickelt und von uns den Übungen zugewiesen“, so Venek weiter.
Dieses System ermöglicht 120 Testpersonen, sich über das Fernsehgerät bei der Ausführung der Übungen selbst zu beobachten. Dadurch können bei ausgewählten Übungen sowohl im Stehen als auch im Sitzen, Wiederholungen mitgezählt und auf etwaige Instabilitäten der Rückenpartie oder der Beinachse hingewiesen werden.

Federführend ist Verena Venek auch beim Projekt Digital Motion in Sports, Fitness and Well-being (kurz DiMo), welches ebenfalls von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Auftrag des BMVIT im Rahmen des COMET-Programms gefördert wird. „Die Vision von DiMo ist es, durch Digitalisierung die Bewegungsqualität und Emotionen während des Sports sichtbar bzw. erfahrbar zu machen und dabei die Chancen und Möglichkeiten von Digital Sports Produkten zu erproben.“ Der Ansatz, Bewegung und Emotion direkt zu verknüpfen, soll zu optimaler Leistung und effizienten Bewegungsabläufen animieren. Eine wertvolle neue (digitale) Erfahrung für Forschende und Probanden gleichermaßen: Zum einen kann die Bewegungsqualität im Winter- und Laufsport besser bewerten werden, zum anderen wird den Menschen ein besseres Verständnis von körperlicher Aktivität vermittelt. Venek und ihr Team analysieren dabei biomechanische, kontextbezogene und psychophysiologische Parameter und wollen durch den Einsatz digitaler Technologien Freude, Motivation und Wohlbefinden im Breitensport langfristig fördern.
Salzburg Research Salzburg Research ist ein unabhängiges Forschungsinstitut mit dem Schwerpunkt Informationstechnologien (IT). Die Forschungsgesellschaft im Eigentum des Landes Salzburg versteht sich als visionärer Ideengeber und professioneller Forschungspartner in nationalen sowie europäischen Forschungsprojekten mit den Kernkompetenzen Motion Data Intelligence, Data-driven Innovation, Intelligent Communication Technologies und Digital Platforms.

Das Programm COMET - Competence Centers for Excellent Technologies - fördert seit 1998 den Aufbau von Kompetenzzentren, deren Herzstück ein von Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam definiertes Forschungsprogramm auf höchstem Niveau bildet. COMET wird vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), vom Bundesministerium Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW), von den jeweils beteiligten Bundesländern und den Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft finanziert. Die Koordination und Abwicklung erfolgt durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG.

Um die Leistungen von Frauen im Forschungs- und Technologiebereich sichtbar zu machen, zeichnet das BMVIT seit 2005 Frauen aus der FEMtech-Expertinnendatenbank aus. Das BMVIT unterstützt Frauen im Bereich Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung zu schaffen. FEMtech setzt Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung, zur Sensibilisierung, zur Sichtbarmachung sowie zur Förderung der Karrieren von Frauen in Forschung und Technologie.


Rückfragen & Kontakt:

BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Elisabeth Hechenleitner
Pressesprecherin
01/71162-658010
elisabeth.hechenleitner@bmvit.gv.at