Mobilität und Verkehr

Gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen stellen immer komplexere Anforderungen an das Verkehrssystem und seine Leistungsfähigkeit. Neue Technologien und Innovationen können einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Mobilität leisten. Sie sind wichtige Voraussetzungen, um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und demographischen Wandel zu bewältigen. Damit werden dem Verkehrssektor, einem der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Österreich, neue wirtschaftliche Chancen eröffnet.

Wirtschaftsfaktor Verkehr

Die Branchen des Verkehrssektors bilden nicht nur auf europäischer Ebene mit einer Wertschöpfung von 630 Mrd. € und 12 Mio. Beschäftigten (Stand 2005) einen bedeutenden Sektor, sondern auch auf nationaler Ebene.

Österreich hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Standort der Automobilindustrie entwickelt, insbesondere im Bereich Automobilzulieferindustrie. Der Wert der Exporte dieses Sektors übertrifft den Wert der Importe an fertigen Automobilen. Schätzungen gehen davon aus, dass in der heimischen Fahrzeugindustrie, einschließlich Zulieferbetriebe und vor- und nachgelagerte Branchen, bis zu 370.000 Beschäftigte arbeiten. Rund 700 Unternehmen sind im Bereich der Zulieferindustrie tätig. Auch die Luftfahrtindustrie hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Laut einer Studie waren im Jahr 2009 insgesamt 241 Unternehmen mit über 8.600 Beschäftigten in der Luftfahrtindustrie und Luftfahrtzulieferindustrie tätig.

Mobilität ist ein prioritäres Technologie- und Innovationsthema. In einer integrierten Betrachtung von Infrastruktur - Fahrzeug - NutzerInnen werden daher Innovationen und Technologien in den Themenfeldern Personenmobilität, Gütermobilität, Verkehrsinfrastruktur und Fahrzeugtechnologien gefördert.

Forschung und Entwicklung

Der automotive Sektor und die Aeronautikindustrie zählen mit Forschungsquoten (Anteil der Forschungsausgaben am Umsatz) über zehn Prozent zu den innovativsten Branchen überhaupt. Eine entsprechend wichtige Stellung nimmt der Verkehrssektor daher auch in der Forschung und Forschungsförderung ein. 2007 waren in den Branchen des Verkehrssektors 4.301 Beschäftigte im Vollzeitäquivalent in Forschung und Entwicklung (F&E) tätig. Dies entsprach 12% aller F&E-Beschäftigten in Österreich. Allein 8% davon entfallen auf den Kraftfahrzeugbau, was die hohe Forschungsintensität in diesem Sektor belegt. Die Aktivitäten österreichischer Unternehmen, Institute und Organisationen im Bereich Verkehr umfassen ein breites Spektrum an Themen - von Verkehrssystemen, Infrastrukturplanung, Verkehrssteuerung, Leitsystemen, Telematik und Navigation über Verkehrswegebau und Straßenerhaltung bis hin zu einer großen Bandbreite an technischen Entwicklungen rund um KFZ, Bahn, Luft- und Raumfahrt oder Schiffsbau. Gerade in den letzten Jahren hat insbesondere auch der Bereich der alternativen Antriebssysteme stark an Bedeutung gewonnen. Verkehr ist darüber hinaus ein wesentlicher Treiber für technische Entwicklungen im Bereich Mechatronik, Sensorik, Informations- und Kommunikationssysteme (z.B. Embedded Systems) und natürlich Werkstoffwissenschaften (Metalle, Kunststoffe, Nanotechnologie, etc.). Mobilität ist ein prioritäres Technologiethema. In einer integrierten Betrachtung von Infrastruktur – Fahrzeug – NutzerInnen werden Innovationen in den Themen „Alternative Antriebe und Treibstoffe“, „Verkehrstelematik“, „Intelligente Infrastruktur“ sowie im Bereich barrierefreie und sozial leistbare Mobilität und umweltfreundliche und effiziente Gütertransporte entwickelt.

Quellen: Statistik Austria; Umweltbundesamt; „Mobilität neu erleben“, bmvit

Zahlen, Daten, Fakten

Zum 31.12.2010 waren in Österreich 6,09 Mio. Kraftfahrzeuge zum Verkehr zugelassen, knapp drei Viertel davon PKW. Jährlich werden über 50 Milliarden Kilometer mit privaten PKW zurück gelegt.

Auf der Schiene wurden im Jahr 2010 insgesamt 242,1 Mio. Fahrgäste befördert. Das entspricht einer Personenverkehrsleistung von 10,7 Mrd. Personenkilometern.

Auf der Straße wurden 331 Mio. Tonnen an Gütern befördert, auf der Schiene insgesamt 107,7 Mio. Tonnen.