"Mit dieser Entscheidung unterstützt Österreich zentrale Prinzipien wie Transparenz, Ressourcenschutz und einen verantwortungsvollen Umgang im und mit dem Weltraum, insbesondere im Hinblick auf zukünftige Mondmissionen", freut sich FFG-Geschäftsführerin Karin Tausz über die Unterschrift.
Im Namen der österreichischen Regierung unterzeichnete Botschafterin Petra Schneebauer am Mittwoch, 11. Dezember 2024, die Artemis-Accords in Washington, D.C., wo sich NASA's Hauptbüro befindet. Dabei waren auch Bill Nelson, der NASA-Administrator, und Jennifer R. Littlejohn, die stellvertretende Außenministerin der Vereinigten Staaten.
Bedeutung für Österreich
Österreich ist nun Teil der insgesamt 50 Nationen, die sich für die globale und kooperative Erforschung des Weltraums einsetzen. Dies stärkt das Land als wichtigen Akteur in der internationalen Weltraumgemeinschaft. Damit setzt Österreich ein starkes Zeichen für verantwortungsvolle und innovative Weltraumpolitik.
Die Artemis Accords bieten zudem Chancen für die nationale Wissenschaft und Wirtschaft, etwa durch Zugang zu Spitzentechnologien und internationale Kooperationen im Rahmen der ambitionierten Artemis-Missionen, die die Rückkehr zum Mond und eine dauerhafte Präsenz im All anstreben. Österreichische Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen erhalten Zugang zu internationalen Wertschöpfungsketten, die sich um die Erforschung des Mondes und darüber hinaus drehen. "Durch die Teilnahme an den Artemis Accords wird Österreich nun ein Teil der kommenden Missionen zum Mond. Es steckt aber noch mehr dahinter", weiß Karin Tausz, "Die Unterschrift signalisiert Österreichs Engagement, die Zukunft aktiv und nachhaltig mitzugestalten. Wir steuern in eine aufregende Zukunft für die Raumfahrt und die wissenschaftliche und wirtschaftliche Zusammenarbeit!"
Österreich unterzeichnet Artemis-Accords (v.l.n.r.: Bill Nelson, Petra Schneebauer, Jennifer R. Littlejohn (credits: NASA HQ))
Artemis Accords
Bereits 2020 wurden die Artemis Accords von der NASA ins Leben gerufen. Darin sind grundlegende Prinzipien für internationale Zusammenarbeit bei der friedlichen Erforschung von Mond, Mars und des gesamten Weltraums definiert. Sie basieren auf dem Outer Space Treaty von 1967 und stärken zudem das Engagement der Unterzeichnerstaaten für die Registration Convention, das Rescue and Return Agreement, sowie bewährte Praktiken und Normen für verantwortungsvolles Verhalten bei der zivilen Erforschung und Nutzung des Weltraums.
Die zentralen Prinzipien der Accords umfassen:
- Friedliche Zwecke
Alle Aktivitäten müssen ausschließlich friedlichen Zielen dienen.
- Transparenz
Partner verpflichten sich, Pläne und wissenschaftliche Daten offen zu teilen.
- Interoperabilität
Systeme sollen international kompatibel entwickelt werden.
- Notfallhilfe
Unterstützung für Astronauten in Gefahr wird garantiert.
- Ressourcennutzung
Die Nutzung von Weltraumressourcen muss mit internationalem Recht vereinbar sein.
- Schutz von Kulturerbe
Historische Stätten und Artefakte im Weltraum sollen erhalten und geschützt werden.
- Vermeidung von Konflikten
Sicherheitszonen sollen eingerichtet werden, um schädliche Interferenzen zwischen verschiedenen Operationen im Weltraum zu verhindern.
- Freigabe wissenschaftlicher Daten
Partner verpflichten sich, wissenschaftliche Erkenntnisse öffentlich zugänglich zu machen, damit die gesamte Menschheit von den Fortschritten profitieren kann.
- Abfallmanagement
Maßnahmen zur Vermeidung und Entsorgung von Weltraummüll sind ein zentrales Element, um eine nachhaltige Nutzung des Weltraums sicherzustellen.
- Registrierung von Weltraumobjekten
Alle Raumfahrzeuge und Objekte müssen registriert werden, um Transparenz und die Vermeidung von Störungen im Weltraum zu gewährleisten.