Mitterlehner zur Formel-1-Rückkehr: Highspeed durch Hightech aus Österreich

Forschung und Entwicklung sind Motor der Automobilindustrie - Über 500 Forschungsprojekte mit 310 Millionen Euro unterstützt - 370.000 Arbeitsplätze in Österreich gesichert

Wien/Spielberg (OTS/BMWFW/FFG) - "Die Rückkehr der Formel 1 belebt nicht nur den Tourismus in einer ganzen Region, sondern ist auch eine herausragende Bühne für Spitzenleistungen und Innovationen aus Österreich. Denn in jedem Formel 1-Auto steckt Know-how aus heimischen Unternehmen", sagt Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zum Auftakt des Großen Preises von Österreich im steirischen Spielberg. Als entscheidende Unterstützung für die Piloten arbeiten Techniker, Konstrukteure und Entwickler laufend daran, die Boliden noch schneller, effizienter, leichter und sicherer über die Zielgerade zu bringen. "Know-how aus Österreich ist in der Formel 1 enorm gefragt, und diese erfolgreichen Entwicklungen fließen später schrittweise in die Serienproduktion von Kraftfahrzeugen und in den Flugzeugbau ein", betont Mitterlehner.

Heimisches Know-how wird etwa dort eingesetzt, wo neben optimiertem Gewicht höchste Ansprüche an Fertigungskompetenz, Qualität, Sicherheit, Werkstoffe und Design gestellt werden. Praxisbeispiele dafür sind Innovationen des weltweit größten unabhängigen Motorenentwicklers AVL List GmbH, der Mubea Carbo Tech als Pionier in der Verarbeitung von kohlefaserverstärkten Bauteilen und des Systemherstellers Pankl Racing Systems AG, der unter anderem Leichtbau-Schmiede- und Motorkomponenten entwickelt.

Exportstarke Fahrzeug- und Zulieferindustrie sichert 370.000 Arbeitsplätze

Die Automobilbranche ist mit zehn Prozent der Wertschöpfung hinsichtlich der Sachgüterproduktion in Österreich und mit einer Exportquote von neunzig Prozent ein zentraler Sektor der österreichischen Wirtschaft. "Die Fahrzeug- und Zuliefer-Industrie zählt zu den Top-Industriezweigen. Sie ist nach wie vor eine Schlüsselindustrie und ein wichtiger Multiplikator für die Gesamtwirtschaft und sichert 370.000 Arbeitsplätze, also jeden neunten Arbeitsplatz", so Mitterlehner. Diese Branchen-Entwicklung verdeutlicht zudem, dass sich österreichische Unternehmen im globalen Wettbewerb nur mit Innovationen durchsetzen können. "Auf Forschung und Entwicklung zu setzen, ist nicht nur die beste Krisenbewältigungsmaßnahme, sondern auch langfristig das beste Investment in die Zukunft", bekräftigt Mitterlehner.

Erfolgreiche Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft in COMET-Zentren und CD-Labors

Besonders positiv ist, dass die Fahrzeugindustrie dynamisch wächst und sich trotz der Einbrüche während der Wirtschaftskrise im Vergleich zur gesamten Industrie in den vergangenen fünfzehn Jahren mehr als verdoppelt hat. Rund 700 Betriebe des automotiven Sektors erwirtschaften rund 23 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr und machen Österreich mit ihren Innovationen für internationale Auftraggeber zu einem gefragten Forschungs- und Entwicklungsstandort. Dazu tragen in Österreich angesiedelte Weltkonzerne wie zum Beispiel AVL, Pankl Racing Systems oder MAGNA ebenso bei wie zahlreiche innovative KMU oder das COMET-Zentrum "Das virtuelle Fahrzeug". Dieses Kompetenzzentrum gilt mit seinen mehr als 200 Beschäftigten und rund 100 Partnern als Best-Practice-Beispiel für erfolgreiche Kooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft. Gleiches gilt für die zahlreichen vom BMWFW unterstützten Christian-Doppler-Labors, in denen Forscher und Unternehmen gemeinsam an der Mobilität von morgen arbeiten. Dazu kommt noch ein Josef-Ressel-Zentrum an der FH Wien, das sich mit eingebetteten Computersystemen beschäftigt. "Der Automotive Sektor erarbeitet sich durch die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft etliche Marktvorsprünge, wozu gerade die Technischen Universitäten und Fachhochschulen einen enorm wichtigen Beitrag leisten", führt Mitterlehner aus.

Über 500 Forschungsprojekte mit 310 Millionen Euro unterstützt

Pro Jahr unterstützt der Bund die Automobilbranche mit 60 Millionen Euro über die Förderprogramme der Forschungsförderungsgesellschaft FFG. So konnte die FFG in den vergangenen fünf Jahren zehn Forschungs-Headquarter und über 500 Forschungsprojekte der Automobilbranche mit rund 310 Millionen Euro fördern. Vom geballten Know-how am Innovationsstandort profitieren letztlich zahlreiche Investoren, die hier in Österreich neue Lösungen für spezifische Technologien suchen und finden. "Generell wird in viele Richtungen geforscht, weil niemand die Mobilitätslösungen der Zukunft genau kennt. Es gibt aber eindeutig den Schluss zur Formel 1, weil die Entwicklungen aus der Formel 1 zu Trends in der Automobilbranche werden. Das spiegelt sich in den Forschungsprojekten wider", erklärt FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth.

Die Formel 1 brachte zahlreiche technische Innovationen wie Allrad, Gasturbinen, elektronische Kupplungen, Datarecorder, aktive Radaufhängungen und doppelte Vorderradachsen mit Vierradlenkung hervor. Weitere Innovationen wie Leichtbau mit Aluminium und Titan, Kohlefaserwerkstoffe oder keramische Scheibenbremsen waren in ähnlicher Art zunächst im Flugzeugbau zu finden, kamen dann aber über die Weiterentwicklung in der Formel 1 ins Blickfeld der Serienproduktion und somit auf die Straßen.

Rückfragenhinweis:

Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium
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Stv. Pressesprecher des Bundesministers
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volker.hollenstein@bmwfj.gv.at

Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG
Mag. (FH) Gerlinde Tuscher
Pressesprecherin
Tel.: +43 5 7755-6010 / Mobil: +43 664 85 69 028
gerlinde.tuscher@ffg.at