Österreich verstärkt Forschungszusammenarbeit mit Israel

Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium stellt zusätzlich zwei Millionen Euro für neue Kooperationsprojekte bereit - Abkommen unterzeichnet, Ausschreibung gestartet

Wien (BMWFJ) - Israel ist bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung eines der führenden Länder der Welt. Daher will Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner die Zusammenarbeit zwischen österreichischen und israelischen Unternehmen und Forschungsinstituten weiter intensivieren. "Schon bisher haben österreichische und israelische Forscherinnen und Forscher in vielen Projekten erfolgreich zusammengearbeitet. Mit zusätzlichen Fördermitteln von zwei Millionen Euro wollen wir dieser Zusammenarbeit jetzt neue Impulse verleihen", sagt Mitterlehner. Den organisatorischen Rahmen für die Zusammenarbeit bildet das multinationale Forschungsnetzwerk EUREKA. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde vor kurzem unterzeichnet, damit ist auch die Ausschreibung bei der FFG gestartet.

Mit Ausgaben für Forschung und Entwicklung von über vier Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt (Forschungsquote) liegt Israel weltweit an der Spitze. Auch bei Risikokapital, Bildung und der Umsetzung von Forschungsergebnissen in Produkte und Dienstleistungen ist das Land überdurchschnittlich erfolgreich. "Österreich ist mit seiner geopolitischen Lage im Herzen Europas, mit einer Reihe an erfolgreichen Nischen-Weltmeistern und Schwerpunkten in den Bereichen Produktion, Energie, Umwelt und Materialwissenschaften ebenfalls ein gefragter Forschungs- und Technologiepartner im Ausland. Diese Rolle wollen wir weiter ausbauen", so Mitterlehner.

Kooperationsvereinbarung Österreich-Israel unterzeichnet

In Anwesenheit des Israelischen Botschafters in Österreich, Zvi Heifetz, und BMWFJ-Sektionschef Michael Losch unterzeichneten die Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG Henrietta Egerth und Klaus Pseiner gemeinsam mit Michael Hivert von MATIMOP, dem israelischen Zentrum für industrielle Forschung und Entwicklung, die Kooperationsvereinbarung. Demnach werden beide Länder Kooperationsprojekte mit Partnern aus beiden Ländern aktiv initiieren, finanziell unterstützen und den Informationsaustausch - etwa in Form gemeinsamer Workshops und Veranstaltungen - verstärken.

"Allein im abgelaufenen 7. EU-Forschungsrahmenprogramm wurden 215 Projekte durchgeführt, in denen sowohl österreichische als auch israelische Organisationen vertreten sind. Das entspricht etwa jedem zehnten EU-Projekt mit österreichischer Beteiligung. Die Schwerpunkte dieser Projekte lagen in den Bereichen Informationstechnologie und Gesundheit", analysiert FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth. Künftig soll neben dem neuen EU-Programm "Horizon 2020" vor allem das europäisch-internationale Forschungsnetzwerk EUREKA als organisatorischer Rahmen für die Zusammenarbeit dienen. Teilnehmer aus Österreich können entsprechende Projekte bei der FFG einreichen, das Wissenschafts- Forschungs- und Wirtschaftsministerium stellt dafür ein zusätzliches Budget in Höhe von zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Erfolgreiche Zusammenarbeit von Unternehmen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen

Eines jener Projekte, in dem Österreich und Israel gemeinsam mit anderen Partnern eng zusammenarbeiten, ist das große "Human Brain Project" der EU mit einem Volumen von rund einer Milliarde Euro. Auch über das 7. EU-Rahmenprogramm und EUREKA hinaus gibt es eine Vielzahl an gemeinsamen Aktivitäten und Projekten. Das reicht vom Institute of Science and Technology Austria (IST Austria), das nach dem Vorbild und mit Unterstützung des israelischen Weizmann-Instituts gegründet wurde, über eine Vielzahl an universitären Kooperationsprojekten bis hin zum Austria-Israel Academic Network in Innsbruck oder dem bereits 2001 gegründeten Austria Center an der Hebrew University.

Foto der Unterzeichnung

Foto (v.l.n.r.): Stefan Riegler (BMWFJ), Ran Arad (ISERD), Andrea Höglinger (FFG), Michel Hivert (MATIMOP), Willy Kempel (BMEIA), Henrietta Egerth (FFG), Mordechai Ish-Shalom (Israelische Botschaft)

Fotocredit: FFG/Oreste Schaller