Starke Allianz für Digitalisierung heimischer KMU

Ministerin Schramböck kündigt 2. Ausschreibung der Digital Innovation Hubs (DIH) an und macht sich vom DIH West ein Bild

DIH West schafft für KMU in Tirol, Salzburg und Vorarlberg Zugang zum Know-how der Forschungseinrichtungen und digitalen Marktvorsprung BM Schramböck: Digitalisierung für Aufschwung nutzen: 5 Mio. Euro zur Unterstützung von KMU in 2. Ausschreibung Digital Innovation Hubs

Starke Allianz für die Digitalisierung heimischer KMU - die Partner und Fördergeber des DIH West bzw. von Digital Innovation Hubs (vlnr): Walter Haas (ITG - Innovationsservicefür Salzburg), Ruth Breu (Universität Innsbruck), LRin Patrizia Zoller-Frischauf, BMin Margarete Schramböck, Tilmann Märk (Universität Innsbruck), Joachim Heinzl (Wirtschaftsstandort Vorarlberg - WISTO), Marcus Hofer (Standortagentur Tirol).
Foto: Standortagentur Tirol


Damit heimische Betriebe das Aufschwung- und Wachstumspotenzial der Digitalisierung ausschöpfen können, brauchen sie das Digitalisierungs-Know-how der Forschungseinrichtungen und ein starkes Partner-Netzwerk – beides stellen in Österreich sogenannte Digital Innovation Hubs zur Verfügung, die über das gleichnamige Programm der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert werden. Am 6. Juli 2020 machte sich Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, in Innsbruck ein Bild vom Digital Innovation Hub West und gab den Startschuss für die zweite Ausschreibung bekannt: Fünf Millionen Euro stehen zur Unterstützung von Klein- und Mittelbetrieben bei ihren Digitalisierungsvorhaben zur Verfügung. "Wir wissen aus aktuellen Studien, dass heimische KMU bei digitalen Kompetenzen Aufholbedarf haben. Hier setzen wir mit unseren gezielten Förderungen an", so Schramböck.


"Die drei bestehenden Digital Innovation Hubs zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit der neuen Ausschreibung wollen wir das Angebot mit dem Ziel ausbauen, dass Unternehmen in allen Bundesländern ein Angebot in ihrer Nähe haben", betont die Ministerin. Die frischen Mittel stellt die Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung mit Unterstützung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) zur Verfügung, die FFG wickelt die Ausschreibung ab. Konkret stehen für den Aufbau und das Betreiben neuer Digital Innovation Hubs während einer Laufzeit von 36 Monaten im Rahmen einer zweiten FFG-Ausschreibung 4 Millionen Euro zur Verfügung. Konsortien von mindestens vier voneinander unabhängigen Einrichtungen mit Forschungsschwerpunkten im Digitalisierungsbereich können sich bis zum 12. Oktober 2020 um diese Mittel bewerben. Die Förderquote liegt bei bis zu 50 Prozent. Eine weitere Million Euro ist für bestehende Hubs und eine diesbezügliche Ausschreibung gegen Ende des Jahres 2020 reserviert. Mit dem DIH West, dem DIH Ost und dem Digital Makers Hub bieten in Österreich aktuell drei Kompetenznetzwerke KMU-Unterstützung und Know-how-Transfer im Bereich Digitalisierung.


FFG-Bereichsleiter Emmanuel Glenck mit Ruth Breu, der wissenschaftlichen Leiterin des DIH West an der Universität Innsbruck.
 

DIH West verknüpft KMU an den Standorten Dornbirn, Innsbruck, Kufstein und Salzburg zum Digitalisierungs-Know-how der Forschungseinrichtungen

Im DIH West können Westösterreichs KMU für ihre digitale Transformation über vier sogenannte Digitalzentren an den Standorten Dornbirn, Innsbruck, Kufstein und Salzburg auf das Digitalisierungs-Know-how der heimischen Forschungseinrichtungen zugreifen. Unterstützt wird diese Zusammenarbeit mit insgesamt 2,5 Millionen Euro aus Mitteln der öffentlichen Hand. Fördergeber sind das BMDW sowie anteilig mit jeweils 50 Prozent der vor Ort investierten Mittel die Länder Tirol, Salzburg und Vorarlberg. Die Förderzusage für den DIH West im Rahmen der ersten Ausschreibung im FFG-Programm Digital Innovation Hubs erfolgte im Vorjahr an ein Konsortium aus dreizehn Partnern unter dem Lead der Universität Innsbruck. Westösterreichs Unternehmen stehen im DIH West acht Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie die ITG – Innovationsservice für Salzburg, die Standortagentur Tirol, die Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO) sowie die WK Tirol und Industriellenvereinigung Tirol als Digitalisierungspartner zur Seite.   
 

LRin Zoller-Frischauf: "Vorteile aus Digitalisierung in starker Allianz mit den Forschungseinrichtungen nutzen"

"Entschlossene Digitalisierung ist erst recht nach der Corona-Pandemie der Schlüssel zur betrieblichen Leistungsfähigkeit und zu sicheren Arbeitsplätzen. Umso wichtiger ist, dass KMU im DIH West an die Forschungseinrichtungen andocken, digitale Kompetenzen erwerben, digitale Transformation steuern lernen und die Integration fortgeschrittener, digitaler Technik deutlich stärken", berichtet Patrizia Zoller-Frischauf, Tiroler Landesrätin für Wirtschaft und Digitalisierung, und detailliert: "Die starke Allianz aus Forschungseinrichtungen, Standortagenturen und Interessensvertretungen im DIH West holt Unternehmen aller Digitalisierungsgrade persönlich und individuell ab. So sollen Unternehmen die mit Digitalisierung verbundenen Vorteile – zum Beispiel die Steigerung der Produktivität - in vollem Umfang nützen." Das Land Tirol stellt für den DIH West Fördermittel in Höhe von 753.000 Euro zur Verfügung. Für Zoller-Frischauf ist dies eine logische Investition zur Ergänzung zu den zusätzlichen 19 Millionen für Digitalisierung im Rahmen der Konjunkturoffensive 2020 des Landes. Während das betriebliche Bewusstsein zum erforderlichen, verstärkten Einsatz digitaler Instrumente insbesondere auch über die Initiative digital.tirol gestärkt wird, hilft der DIH West nun bei der individuellen Orientierung der Betriebe und der konkreten Umsetzung von Vorhaben.

 

DIH West: Digitaler Marktvorsprung für Produktion, Tourismus und IT-Services

Dem besonderen Bedarf der KMU in Westösterreich trägt der DIH West mit einem Schwerpunkt für den produzierenden Sektor, den Tourismus und IT-Dienstleistungen Rechnung - insgesamt 15 Experten aus dem Pool der vernetzten Forschungseinrichtungen verfügen dazu über spezifisches Know-how und unterstützen Betriebe beim Auf- und Ausbau von digitalem Marktvorsprung. Methodische Schwerpunkte bilden die Themen Automation und CyberSecurity sowie Data Analytics und Künstliche Intelligenz – letztere gelten als zentrale Enabler, um aus Daten digitale Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Ruth Breu, die wissenschaftliche Leiterin des DIH West an der Universität Innsbruck erklärt: „Eine Kernkompetenz des DIH West ist zudem die ausgeprägte Prozess-Kompetenz im Bereich Innovationsprozesse, IT-Qualität und IT-Risikomanagement. Damit können Unternehmen von der Entwicklung einer neuen Geschäftsidee bis zur Umsetzung in hochwertigen Datenprodukten umfassend begleitet werden.“

 

Einsteiger und Profis unter den KMU-Digitalisierern profitieren im DIH West von Orientierung, Weiterbildung, Arbeitsgruppen und moderner Infrastruktur

Das umfangreiche Angebotspaket im DIH West richtet sich sowohl an Einsteiger als auch Profis unter den KMU-Digitalisierern: So unterstützen die Standortagenturen bei der ersten Orientierung zum Beispiel mit Digital Readiness Checks. Basisschulungen und Workshops bieten KMU Einblick und Weiterbildung, z.B. zu den Themen "Informationssicherheit und Risikomanagement" (Universität Innsbruck), "Innovationsmanagement 4.0" (MCI Management Center Innsbruck), "Virtual Reality im Tourismus" (Fachhochschule Salzburg), "Cyber Security" (Fachhochschule Vorarlberg) oder "Data Science für Unternehmen" (Fraunhofer Austria). Elf strategische Arbeitsgruppen wiederum bieten KMU einen kontinuierlichen Austausch mit Experten der Hochschuleinrichtungen, wie zu den Beispielthemen "Kollaborative Robotik" (Fachhochschule Salzburg, Fachhochschule Vorarlberg, MCI Management Center Innsbruck), "Digital Health, Sport and Tourism" (UMIT TIROL, Universität Innsbruck) oder "Softwarebasierte Innovation" (Universität Innsbruck, Fachhochschule Kufstein Tirol). Darüber hinaus können Unternehmen im DIH West Infrastruktur zum Anwenden neuer Technologien und zum Testen von Produkten nützen – zur Verfügung stehen das eTourism-Lab der Fachhochschule Salzburg, die Cyber Security-Range der Fachhochschule Vorarlberg, das Robotik-Zentrum des MCI Management Center Innsbruck sowie die High Performance Computing-Infrastruktur und das 3D-Visual-Lab an der Universität Innsbruck.

 

Weitere Statements:

Henrietta Egerth, FFG-Geschäftsführerin:
"Gemeinsam kann der Aufschwung durch Innovation gelingen, dabei spielt die Digitalisierung mit ihren zahlreichen Möglichkeiten eine zentrale Rolle. Um diese bestmöglich nutzen zu können, unterstützen wir Unternehmen gezielt bei ihren Digitalisierungsvorhaben. Zum einen mit Maßnahmen im Bereich der Weiterqualifizierung, wo auf Initiative des Digitalisierungsministeriums in entsprechenden Ausschreibungen der FFG aktuell 6 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Zum anderen schaffen wir mit der zweiten Ausschreibung der Digital Innovation Hubs ein weiteres Angebot zur Vernetzung, so dass KMU vor Ort auf digitales Know-how zurückgreifen können. Die Hubs in Österreich sind auch ein wichtiges Sprungbrett, um an den europäischen Hub-Initiativen teilnehmen zu können. Dabei unterstützt die FFG als Nationale Kontaktstelle für europäische Programme umfassend."
 

Rektor Tilmann Märk, Universität Innsbruck:
"Die Digitalisierung hat alle Bereiche unserer Gesellschaft erfasst, Geschäftsmodelle, Organisation und Kooperationsformen ändern sich in den meisten Branchen, auch die Universitäten selbst befinden sich in einem digitalen Transformationsprozess", betont Tilmann Märk, Rektor der Universität Innsbruck. "Dabei sind die Hochschulen in der Region einerseits Motor für die Entwicklung neuer Methoden und Technologien und bilden darüber hinaus die junge Generation in digitalen Methoden aus und fördern die Anwendungen in allen Disziplinen. Sie tragen dann auch dieses „digitale  Wissen“ in die Wirtschaft. Aber auch der direkte Wissensaustausch mit der regionalen Wirtschaft gehört zu unseren Aufgaben, und der Digital Innovation Hub bietet eine wichtige Plattform dafür."
 

Walter Haas, Geschäftsführer, ITG – Innovationsservice für Salzburg GmbH: 
"Bereits seit über vier Jahren wird in Salzburg eine Digitalisierungsoffensive mit dem Land Salzburg und vielen weiteren Partnern umgesetzt, die KMU hands-on-Wissen vermittelt und sie bei ihren Schritten in die Digitalisierung begleitet und unterstützt - bis hin zur maßgeschneiderten Förderung. Dabei ist es besonders wichtig, Wissen aus den Forschungseinrichtungen für die KMU praxisnahe zu übersetzen und anwendbar zu machen. Gerade diese Transferarbeit und nicht die Forschung ist es, die für die kleineren Unternehmen essenziell ist und die der DIH West ermöglicht. Mit dem DIH West kann eine Kooperation aufgebaut werden, um das Knowhow an den Forschungseinrichtungen der Westachse noch besser zu vereinen, Wirtschaftsförderungsmaßnahmen gemeinsam umzusetzen und für KMU aus diesen Synergien optimale Serviceleistungen zu ermöglichen. Salzburg, Tirol und Vorarlberg arbeiten bereits auf unterschiedlichen Ebenen gut zusammen, mit dem DIH West wird diese Kooperation nachhaltig ausgebaut. Das stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit unseres gemeinsamen Wirtschaftsraumes."
 

Joachim Heinzl, Geschäftsführer, Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO):
"Gerade für KMU ist es wichtig, sich mit dem Thema Digitalisierung verstärkt auseinanderzusetzen. Durch die Kompetenznetzwerke des Digital Innovation Hubs (DIH) bündeln wir die Kompetenzen aus Tirol, Salzburg und Vorarlberg, stellen unser Know-how zur Verfügung und profitieren zugleich vom Know-how der anderen teilnehmenden Regionen. So können wir das Optimum für Vorarlberger KMU herausholen und Synergien nutzen. Ein gutes Beispiel ist die Cyber Security-Range der FH Vorarlberg, die Cyber Security Angriffe auf Unternehmen simuliert. Im Rahmen des DIH West haben auch Tiroler und Salzburger KMU die Möglichkeit, diese Forschungsinfrastruktur zu nutzen und zu lernen, sich vor solchen Angriffen zu schützen."
 

Marcus Hofer, Geschäftsführer, Standortagentur Tirol GmbH: 
"Bei der Digitalisierung reichen leichte Verbesserungen und das europäische Mittelfeld nicht aus. Damit die heimischen Betriebe mit Österreich und seinen Regionen zu den leistungsstarken europäischen Ländern aufschließen können, muss die Bündelung der Kräfte von Wirtschaft und Wissenschaft im DIH West bzw. in Digital Innovation Hubs das entscheidende Plus bringen. Für die KMU im Wirtschafts- und Lebensraum Tirol ist die Standortagentur Tirol gemeinsam mit der WK Tirol und IV Tirol erste Anlaufstelle in den DIH West. Wir informieren, prüfen digitale Fähigkeiten und Potenziale, beraten zu Förderungen und verknüpfen zu den richtigen Forschungsgruppen. Dass alle Partner im DIH West zudem auch auf europäischer Ebene sehr gut vernetzt sind, birgt weiteren Mehrwert: denn über internationale Kooperationen, die auf den DIH West aufbauen, könnten weitere, wertvolle Digitalisierungsmittel nach Tirol, Salzburg und Vorarlberg geholt werden."
 

Rückfragehinweis:

Jutta Schrattenthaler
Kommunikation und Presse
Standortagentur Tirol

t: +43 512 576262-237
m: +43 676 843101237
e: jutta.schrattenthaler@standort-tirol.at


Dr. Christian Flatz
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Universität Innsbruck
t: +43 512 507 32022
m: +43 676 872532022
e: christian.flatz@uibk.ac.at

Kontakt

DI Mag. Markus PROSKE
DI Mag. Markus PROSKE T 0043577555023
Mag. (FH) Sophie ZADRAZIL
Mag. (FH) Sophie ZADRAZIL T 0043577555134