In den letzten Jahren wurden auf den Weltmeeren bereits wichtige Maßnahmen gesetzt, um große Schiffe umweltfreundlicher zu gestalten, etwa durch die Reduktion des Schwefelausstoßes. Weitere Schritte zur Dekarbonisierung, wie effizientere Antriebe oder der Umstieg auf grüne E-Fuels, erfordern jedoch umfassende Umrüstungen oder Neuentwicklungen von Großmotoren. Eine der zentralen Anlaufstellen dafür befindet sich im Binnenland Österreich: das LEC in Graz.
Emissionen reduzieren und eliminieren
„Großmotoren werden vor allem in der Energieerzeugung, also in Kraftwerken, und in großen Containerschiffen sowie Kreuzfahrtschiffen eingesetzt. Unser Ziel ist es, die Emissionen dieser Motoren zu reduzieren bzw. im Bestfall zu eliminieren“, erklärt Thomas Jauk, Geschäftsführer des LEC. „Wir beschäftigen uns seit über 20 Jahren mit der Entwicklung von nachhaltigen Lösungen für den Energie- und Transportsektor. Unsere Stärke liegt in der Früherkennung von Trends, ihrer forschungsseitigen Umsetzung und darin, gemeinsam mit unseren Partnern sehr schnell in die industrielle Umsetzung der Forschungsergebnisse zu gehen.“
Das LEC ist in fünf Forschungsbereiche unterteilt: Verbrennung & Treibstoffe, Implementierung, Komponenten & Sensorik, Integrierte Systeme sowie Simulation & Modellierung. Mit einer leistungsfähigen Infrastruktur an Prüfständen und Laboren sowie einem internationalen Partnernetzwerk trägt das LEC erheblich zur Emissionsreduktion und Effizienzsteigerung von Großmotoren bei. Die Forschungsschwerpunkte umfassen den Einsatz erneuerbarer Energien (grüne E-Fuels wie Wasserstoff, Ammoniak, Methanol), digitale Technologien und die Optimierung des Gesamtsystems Großmotor.
Innovation vorantreiben
„Die Weiterentwicklung des Verbrennungsverfahrens für alternative Kraftstoffe ist für mich eine Herzensangelegenheit, weil ich überzeugt bin, dass es ein Schlüssel zur Erreichung unserer Klimaziele ist“, sagt Maximilian Malin, Bereichsleiter „Combustion & Fuels“ am LEC. „Hier haben wir die Möglichkeit, an entscheidenden Themen zu forschen und die Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Entwicklung voranzutreiben und wirklich etwas für die Zukunft zu bewirken.“
Teil des COMET-Programms seit 2015
Seit 2015 gehört das LEC als COMET-Zentrum zum Netzwerk der führenden österreichischen Forschungseinrichtungen. „Im Rahmen des COMET-Programms bietet uns die FFG ideale Bedingungen, um unsere Forschung im Bereich der Großmotoren auf höchstem Niveau durchführen zu können“, sagt Thomas Jauk. „Zusätzlich sind wir in weiteren FFG-Programmen aktiv, etwa im Basisprogramm oder in Initiativen wie FEMtech, wo wir Studentinnen und Schülerinnen das spannende Feld der Motorentechnologie näherbringen können.“