Anlass ist die Formulierung der Quantenmechanik vor 100 Jahren – eine bahnbrechende wissenschaftliche Leistung, die den technologischen Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte maßgeblich geprägt hat. Insgesamt beteiligen sich 57 Länder an dieser Initiative, die die internationale Vernetzung in der Wissenschaft betont. In Österreich koordiniert Gregor Weihs vom Exzellenzcluster "Quantum Science Austria" die Aktivitäten im Rahmen der Initiative des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF)
FFG-Engagement in der Quantenforschung
„Gerade bei der Entwicklung von Quantentechnologien zeigt sich die nachhaltige Wirkung investierter Fördermittel. Österreichs Forschende und Unternehmen zählen hier zur Weltspitze – ein Vorteil, von dem der Standort auch in Zukunft profitieren wird. Umso wichtiger ist es, diesen Bereich weiter auszubauen und die Dynamik beizubehalten“, so Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der FFG.
Bereits seit 2004 fördert die FFG gezielt Projekte im Bereich Quantenforschung und Quantentechnologie. Dieses Forschungsfeld hat ein enormes wirtschaftliches Potenzial: Laut McKinsey Quantum Technology Monitor 2024 könnte die Wertschöpfung bis 2035 bis zu 2 Billionen US-Dollar betragen. Die rasant fortschreitende Entwicklung von Künstlicher Intelligenz verstärkt zudem die Bedeutung der Quantentechnologien – denn künftig könnten Quantencomputer die Rechenleistung bereitstellen, die für komplexe KI-Modelle benötigt wird.
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Blickten gemeinsam mit Medienvertreter:innen auf die Quantenforschung in Österreich (v. l. n. r.): Rupert Ursin (CEO Quantum Industries), Henrietta Egerth (Geschäftsführerin FFG), Christof Gattringer (Präsident FWF), Gregor Weihs (Exzellenzcluster „quantA“, Universität Innsbruck).
FFG-Förderung im Überblick
Seit 2014 wurden im FFG-Standardportfolio 53 Projekte im Bereich Quantenwissenschaft gefördert. Das nationale Quantenforschungsprogramm (QFTE/QuantERA) unterstützte seit 2017 insgesamt 25 nationale und transnationale Vorhaben. Insgesamt (Stand Oktober 2024) bewilligte die FFG 128 Projekte mit 259 Beteiligungen und einer Fördersumme von 116 Millionen Euro – davon 74,6 Millionen Euro im Rahmen der Initiative "Quantum Austria".
Aktuelle Programme und neue Initiativen
Seit 2021 finanziert der Europäische Wiederaufbau- und Resilienzfonds (RRF) die Initiative "Quantum Austria", die vom BMBWF gemeinsam mit dem FWF umgesetzt wird. Bis Ende 2024 werden in vier FFG-Ausschreibungen insgesamt 81 Millionen Euro für 30 Projekte vergeben.
Um den Transfer von Quantentechnologien in die industrielle Anwendung zu fördern, startete im Dezember 2024 die neue Ausschreibung "Quantum to Market". Mit einem Gesamtbudget von 4 Millionen Euro liegt der Fokus auf der wirtschaftlichen Nutzung von Quantensensorik und Quantenmetrologie. Ein aktueller Durchbruch unterstreicht die Relevanz dieser Initiative: Im September 2024 gelang der TU Wien der experimentelle Nachweis einer Thorium-Atomkernuhr – eine Innovation mit Potenzial zur Revolutionierung der Zeitmessung und GPS-Technologie.
Europäische Beteiligungen und strategische Schwerpunkte
Österreich ist international anerkannt für seine Spitzenforschung in Quantentechnologien. Die EU nimmt mit einem Anteil von 44 % an den global erteilten Patenten eine führende Rolle ein. Die FFG fungiert als nationale Kontaktstelle für EU-Programme und unterstützt die Beteiligung österreichischer Forschungsprojekte:
Horizon 2020: 53 Projekte mit 75 Beteiligungen, 49 Millionen Euro Förderung
Horizon Europe: 102 Beteiligungen mit 69 Millionen Euro Förderung
ERA-Nets QuantERA: Seit 2017 wurden zehn Projekte mit österreichischer Beteiligung gefördert
Ein strategischer Schwerpunkt ist der Aufbau einer Quantenkommunikationsinfrastruktur (QCI-CAT) im Rahmen des Digital Europe Programmes seit 2023. Zudem investiert die FFG seit 2019 in die Alpine Quantum Technologies GmbH (AQT) mit 5 Millionen Euro.
Österreich als globaler Hotspot der Quantenforschung
Österreichische Forscher gehören zu den meistzitierten Wissenschaftlern im Bereich Quantentechnologien und belegen Platz 5 weltweit (nach China, USA, Deutschland und Großbritannien, Quelle: ASPI Critical Technology Tracker). Die FFG trägt maßgeblich dazu bei, die besten Köpfe im Land zu halten und die Kommerzialisierung innovativer Quantentechnologien voranzutreiben.
Ein Highlight im Rahmen des Quantenjahres 2025 ist das am 5. März 2025 stattfindende Vernetzungstreffen der Branche, das gemeinsam von FWF und FFG organisiert wird. Damit setzt Österreich ein weiteres starkes Zeichen für seine führende Rolle in der Quantenwissenschaft und -technologie.