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Neues Programm "Produktionsstandort 2050" startet in Oberösterreich

1. Ausschreibung im Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm "Innovatives Oberösterreich 2020"

Kooperation Unternehmen - Forschungseinrichtungen soll OÖ bei Schlüsseltechnologien voranbringen

Oberösterreich durch Technologieführerschaft zu einer führenden Industrieregion Europas machen – das ist eines der wichtigsten Ziele im Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm "Innovatives OÖ 2020", das Anfang 2014 gestartet wurde und bis 2020 läuft. Der Weg dorthin führt über die Exzellenz unserer Unternehmen im Bereich der industriellen Produktionsprozesse, weshalb nun die erste Ausschreibung von kooperativen Forschungsprojekten auch zu diesem Thema durchgeführt wird.

"Rund die Hälfte aller Arbeitsplätze schaffen in Oberösterreich die Industrie und die industrienahen Dienstleistungen. Für die Zukunft unseres Bundeslandes als Produktionsstandort ist es daher entscheidend, dass sich unsere Unternehmen durch Steigerung der Produktivität und innovative Produktionsmethoden einen technologischen Vorsprung gegenüber Konkurrenten in anderen Regionen verschaffen können", begründet Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl die gezielte regionale Ausschreibung, die auch kleine und mittlere Unternehmen dazu animieren soll, sich mit Forschungseinrichtungen zusammenzutun.

Strategisches Wirtschafts- und Forschungsprogramm mit fünf Aktionsfeldern

Das Strategische Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives Oberösterreich 2020“ befindet sich seit Anfang 2014 in Umsetzung. Es bildet die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit unseres Bundeslandes und sichert das Wachstum sowie die Wettbewerbsfähigkeit Oberösterreichs für die kommenden Jahre ab. Der gewählte dreidimensionale Aufbau – Chain of Innovation, Kernstrategien und Aktionsfelder – folgt konsequent den Smart Specialization Strategies (S3), die auf das Fokussieren von intelligent gewählten Nischen für eine Region abzielt. Für Oberösterreich wurden die fünf Aktionsfelder Industrielle Produktionsprozesse, Energie, Gesundheit / Alternde Gesellschaft, Lebensmittel / Ernährung sowie Mobilität / Logistik definiert und dafür vier Kernstrategien festgelegt: „Standortentwicklung“, „Industrielle Marktführerschaft“, „Internationalisierung“ und „Zukunftstechnologien“.

Der Schlüssel zu internationaler Wettbewerbsfähigkeit liegt in der Weiterentwicklung der heimischen Produktion. Gerade die Produktivität kann durch technologiebasierte und organisatorische Verbesserungen in den industriellen Fertigungsprozessen nachhaltig ausgebaut werden. Einige Kernbereiche wie Mechatronik, Prozessautomatisierung, Werkstoffe und IKT waren bereits im letzten Strategischen Programm ausgewiesene Schwerpunkte. „Die Herausforderung besteht in der Zusammenführung dieser Stärken sowie in der Entwicklung von Exzellenz und kritischen Größen. Um radikale Innovationen auf den Weg zu bringen, müssen wir auch die Forschungsseite dementsprechend forcieren“, erklärt Landesrat Strugl und nennt das Erfolg versprechende Konzept Industrie 4.0. Hier geht es darum, dass modernste Informations- und Kommunikationstechnologien mit klassischen Produktions- und Logistikprozessen sowie ihren Ressourcen zielgerichtet zusammenwachsen.

OÖ setzt Schwerpunkt auf Produktionsforschung

Forschungs-Landesrätin Doris Hummer: „Die Produktionsforschung ist schon jetzt eine der großen Stärken der Industrieregion Oberösterreich. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Dichte an innovativen, produzierenden Unternehmen hat sich auch die Forschungslandschaft in diesem Bereich hervorragend aufgestellt. In Synergie mit der Wirtschaft wird an wegweisenden Technologien geforscht. Diese sind national wie international gefragt“.

„Dabei ist die im April dJ. erfolgte Eingliederung der PROFACTOR GmbH in die Upper Austrian Research ein neuer wichtiger Baustein, mit dem das Land OÖ seine Spezialisierung auf Produktionsforschung ausbaut“, so die Landesrätin. Zudem werde an der FH OÖ ein neuer Schwerpunkt im Bereich der Produktionsforschung geschaffen. Im Mittelpunkt steht die Gründung eines fakultätsübergreifenden Instituts für Intelligente Produktion unter Beteiligung der FH Fakultäten in Hagenberg, Steyr und Wels. So soll ein breiter Nachwuchs an Expertinnen und Experten ausgebildet werden.

Forschungsbudget wird verdreifacht

Forschungs-Landesrätin Doris Hummer verweist darauf, dass mit dem Start des neuen Forschungsprogramms zugleich ein mehrjähriger Wachstumspfad des Forschungsbudgets bis 2020 getroffen wurde. "Das Land OÖ verdreifacht sein Forschungsbudget von 2013 bis 2020! So können die strategischen Programminhalte erfolgreich umgesetzt und eine Forschungsquote von vier Prozent im Jahr 2020 plangemäß realisiert werden", sagt Hummer.

Drei Millionen Euro Fördervolumen

Für den ersten Call wurden zwei Themen mit besonderer strategischer Bedeutung für Oberösterreich definiert: "Digitale Fabrik" sowie "Automatisierung im Leichtbau". Ziel ist es jeweils, Exzellenz in diesen Bereichen aufzubauen bzw. zu verstärken. Bei der Digitalen Fabrik geht es vor allem um neue Lösungen für die Herausforderungen durch Industrie 4.0: Datenmanagement, Datensicherheit, Echtzeit-Steuerung, Kommunikation von Maschinen untereinander. Bei "Automatisierung im Leichtbau" stehen Herstellungsprozesse, Werkstoff-/Bauteilprüfung, Materialentwicklung und Strukturleichtbau im Vordergrund mit dem Ziel, die Produktivität und damit die Wettbewerbsfähigkeit bei dieser Schüsseltechnologie für Oberösterreich zu erhöhen.

Die Ausschreibung ist mit drei Millionen Euro – zwei aus dem Forschungs- und eine aus dem Wirtschaftsressort -  dotiert und richtet sich an oö. Forschungseinrichtungen – vorwiegend in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie, Mechatronik und Werkstofftechnologie - und oö. Unternehmen, die gemeinsam an den mehrjährigen Projekten arbeiten. Angesprochen sind sowohl universitäre als auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Die Ausschreibung startet im September 2014 und endet am 7. November 2014. Eingereicht wird via e-call der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Die Evaluierung der eingereichten Projekte erfolgt durch unabhängige Experten der FFG, die Finanzierung aus dem Wirtschafts- und dem Forschungsressort des Landes OÖ. Einreichen können Unternehmen bzw. oö. Forschungseinrichtungen in Kooperation mit der Wirtschaft.

Überblick Ausschreibung "Produktionsstandort 2050"

Ziel: Entwicklung von Exzellenz – industrielle Forschung
Laufzeit: max. 36 Monate
Einreicher: Oö. Forschungseinrichtungen oder Unternehmen
Kooperation: ja (mind. 1 oö. Forschungseinrichtung; gefördert werden ausschließlich oö. Kooperationspartner. Ein Drittel des Fördervolumens ist für kleine und mittlere Unternehmen reserviert)



Ausschreibung verstärkt gezielt das Förderangebot

FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth: „Oberösterreich hat wegen seiner Industriestruktur besonders hohe Leistungsfähigkeit und besonders hohen Bedarf an Lösungen für Industrie 4.0. Daher verstärkt diese Ausschreibung gezielt das Förderangebot in den Bereichen Digitale Fabrik und Automatisierung im Leichtbau und geht damit spezifiziert auf die Bedürfnisse der oberösterreichischen Wirtschaft ein.“

 

Rückfragenhinweis:

Dr. Gerald Silberhumer,
Büro LR Hummer,
(+43 732) 77 20-17 100, (+43 664) 600 72-171 00

Mag. Markus Käferböck,
Presse LR Strugl,
(+43 732) 77 20-151 03, (+43 664) 600 72-151 03

Mag.a (FH) Gerlinde Tuscher,
Pressesprecherin FFG,
(0)5 7755-6010

Pressekonferenz 14.7.2014

im Bild (v.l.n.r.):
Michael Strugl (Wirtschafts-Landesrat),
Doris Hummer (Forschungs- und Bildungs-Landesrätin),
Henrietta Egerth (GF Österr. Forschungsförderungsgesellschaft FFG)

Foto: Land OÖ/Liedl