#SuccessStory: Schlaue Bojen warten auf Anleger

Anker-Bojen für Segelschiffe und Motorboote sind wichtig für ein sicheres abendliches Anlegemanöver. Unterstützt von der FFG, öffnet Hermes Bootbau aus Oberösterreich mit der Smart Bouy in Zukunft ganze Felder für ein neues Urlaubsgefühl.

Das Grundprinzip einer Boje im Meer, im See oder im Fluss ist seit Jahrhunderten gleich. Ein Schwimmkörper an der Oberfläche ist fix durch ein Seil oder eine Kette mit einem Gewicht wie einem Betonblock am Grund verbunden. Für ein Anlegemanöver steuert das Boot die gewünschte Boje an, knotet daran ein Seil und kann damit sicher die gewünschte Zeit verweilen. In beliebten Urlaubsrevieren wie der oberen Adria heben private oder öffentliche Betreiber dafür eine Gebühr ein. Gerade in der Hochsaison ist dieses Prozedere mit einigen Herausforderungen verbunden.

Navigation zur freien Boje wird einfacher

Aus Sicht der Skipper bleiben immer Fragen und Restunsicherheiten offen. Gibt es in der gewünschten Bucht eine freie Boje? Ist die Anlegestelle für mein Boot überhaupt geeignet? Was wird die Übernachtung kosten? Mit der neuentwickelten Smart Bouy lassen sich diese Fragen ganz einfach unterwegs mit dem Smartphone beantworten. Die Smart Bouy bietet Betreibern wie Urlauberinnen und Urlaubern eine einfache und zuverlässige Lösung für das Buchen und Reservieren, die automatische Abrechnung sowie Zusatzinformationen und Services für Ankerbojen.

In der oberen Adria kann es zur Hauptsaison schon mal eng werden mit den Ankerplätzen. Die Smart Bouy unterstützt Skipper bei der Suche nach dem Wunschplatz. Foto: (c) textbox.at

In der Praxis wird die Herbergssuche für Schiffe damit deutlich leichter. Über die Voreinstellungen zu Tiefgang und Gewicht des Boots zeigt die App automatisch alle geeigneten und freien Bojen an. Durch die angebotenen Zusatzservices der Boje können Komfort und Sicherheit weiter gesteigert werden. Sie wünschen sich eine Bucht mit 26 bis 30 Grad Wassertemperatur, wenig Wellengang und einem leicht erreichbaren Supermarkt? Oder möchten Sie vor der kommenden Bora sicher aus Norden geschützt sein? Per Knopfdruck ist die Wunschboje reserviert und wartet auf das Anlegemanöver, ganze Törns lassen sich entspannt genießen. Die Abrechnung funktioniert natürlich ebenfalls vollautomatisch.

Langlebigkeit ist der größte Gewinn

Bojen sind einer hohen Belastung ausgesetzt. Wind und Wetter sowie eine unsachgemäße Behandlung setzen ihnen stark zu. Wird eine Boje durch übermäßigen Zug abgerissen, müssen Taucher für den Austausch ins Wasser. Bei einer Zahl von ein bis zwei Millionen Bojen allein in der Adria ist das ein beträchtlicher Aufwand. Bei der Entwicklung der Smart Bouy hat Hermes Bootbau deshalb sein ganzes Wissen einbringen können. Der Bojenkörper selbst ist so fest wie möglich und unquetschbar gebaut. Er bricht nicht in Teile und schwimmt auch bei einer Beschädigung weiter. Über 10 Jahre schwimmfähige Lebenszeit und maximaler Umweltschutz sind hier das Ziel. 

Für die hochentwickelte Elektrik kommt ebenfalls das gesamte Wissen aus dem Bootsbau zum Einsatz. Wie immer geht es darum, mit so wenig Energie wie nötig so viel wie möglich erreichen. Durch die Entwicklung der eigenen Hardwareplatine lässt sich die Boje lange ohne Sonne betreiben und besonders kompakt bauen, ohne auf Funktionalitäten verzichten zu müssen. Das gekapselte System ist komplett wasserdicht und extrem stromoptimiert, Updates werden over-the-air eingespielt. Damit das System wirklich reibungslos funktioniert, musste neben der Hardware auch die komplette Software selbst entwickelt werden. In einem weiteren Schritt lassen sich so über die offene Schnittstelle alle relevanten Buchungsplattformen integrieren. Zusätzlicher Nutzen für eine bessere Vorhersage: Die Bojen tragen zur Überwachung der Gewässer und der Umgebung bei. Dank optionaler Zusatzausstattung mit diversen Sensoren können wichtige meteorologische Daten und Informationen zur Wasserqualität generiert werden.

Entwicklungsmöglichkeiten auf höherem Level

„Nur mit der FFG wurde die Entwicklung in dieser Qualität erst möglich“, ist Michael Aigelsreiter überzeugt. Der Geschäftsführer von Hermes Bootbau freut sich darüber, dass die Innovation mit der Förderung mehrere Jahre früher die Marktreife erreicht. Das neu gegründete Unternehmen für die Smart Bouy ist weltweit bei den Ersten für eine derartige Technologie und hat in diesem Jahr noch viel vor. Die Patentierung der Smart Bouy ist gerade abgeschlossen. In einem zweiten Förderprojekt mit der FFG wird derzeit getestet, wie die Anlegeerkennung verbessert werden kann. Die Suche nach Investoren hat ebenfalls begonnen, bereits Ende 2023 soll das erste Bojenfeld mit einer Kleinserie ausgestattet sein. Die Chancen stehen gut, dass die Smart Bouy in Zukunft viele Anleger findet.

Kontakt zur Hermes Bootbau

Michael Aigelsreiter, Geschäftsführer von Hermes Bootbau

Michael Aigelsreiter
Geschäftsführer HERMES Bootbau OG
Retzfeld 7
4222 St. Georgen an der Gusen
Tel.: +43 664 5030616
E-Mail: werft@hermes-bootbau.at
Website: www.hermes-bootbau.at