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ANFANG

Entwicklung eines Konzepts zur Förderung nachhaltiger Mobilität im ländlichen Raum bei Familiengründung

Details

Programm / Ausschreibung Mobilität der Zukunft, Mobilität der Zukunft, MdZ - 9. Ausschreibung (2017) FFT&PM
Projektkoordinator Universität für Bodenkultur Wien
Projektpartner FACTUM Chaloupka & Risser OG
Apptec Ventures GmbH
Projektstart 01.04.2018
Projektende 30.06.2020
Status abgeschlossen
Projektlaufzeit 27 Monate
Keywords Familienmobilität; aktive Mobilität; Umbruchsituation; Bewusstseinsbildung; Gesundheit

Projektbeschreibung

In sogenannten Lebensumbruchs-Phasen, wie z.B. der Geburt eines Kindes, verändern Personen ihr Mobilitätsverhalten. Nachhaltiges Mobilitätsverhalten wird zugunsten des motorisierten Individualverkehrs aufgegeben. Daten über die tatsächliche Veränderung des Mobilitätsverhaltens bei Familiengründung in Österreich sind jedoch kaum erhoben. In Deutschland zeigte sich, dass besonders Rad- und Fußwege zurückgehen, wenn Kinder im Haushalt leben – die Sorge um die Sicherheit der Kinder bzw. die Unsicherheit über den Komfort lässt aktive Mobilitätsformen unattraktiv erscheinen. Auch die Länge der Wege und die Anzahl der zusätzlichen Wege, die für Kinder zurückgelegt werden (Arzttermine, Freizeitwege etc.), stellen für Erwachsene eine Barriere dar, diese Wege mit Kindern zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen. Der Umstand, dass Familienmobilität oft gleichgesetzt wird mit Automobilität, ist neben der Tatsache, dass es mitunter kaum „familienfreundliche“ Angebote gibt, auch auf mangelnde Information über bestehende Angebote, sich mit Kindern körperlich aktiv fortzubewegen, zurückzuführen. Während im städtischen Umfeld unterschiedliche Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilität zunehmend in den Blickwinkel der Forschung und Planung rücken, scheint der ländliche Raum von dieser Entwicklung noch relativ unberührt zu sein. Um diesem Umstand nachhaltig entgegenzuwirken, zielt das F&E Projekt ANFANG auf eine Förderung des zu Fußgehens, des Radfahrens und der Nutzung des Öffentlichen Verkehrs bei Alltagswegen von Familien mit Kleinkindern im ländlichen Raum ab. Zu diesem Zweck wird im Projekt ANFANG ein Konzept auf Meta-Ebene, welches auf exemplarische Gemeinden angewendet wird, zur Förderung einer nachhaltigen und familienfreundlichen Mobilität, entwickelt. Mittels Interviews mit (werdenden) Eltern und Workshops mit Anbietern von Mobilitätsservices und politischen EntscheidungsträgerInnen werden die notwendigen Daten erhoben. Das entwickelte Meta-und adaptierte ANFANG-Konzept umfassen (i) die Wünsche und Barrieren sowie die Potentiale und Hemmnisse für nachhaltige Familienmobilität von (werdenden) Eltern, (ii) die Potenziale und Barrieren für multimodale Fortbewegung, (iii) die am Markt vorhandenen nachhaltigen Mobilitätsangebote für (werdende) Familien sowie (iv) Lösungsansätze, wie konkret nachhaltige Familienmobilität in den Gemeinden gefördert werden kann. Das ANFANG-Konzept steht einer Vielzahl von AkteurInnen (wie Gemeinden oder lokalen Unternehmen) für die weitere Verwertung zur Verfügung. Um eine gemeinsame Mobilitätswende und Dekarbonisierung erreichen zu können, sind Maßnahmen, die eine Förderung aktiver Mobilitätsformen forcieren von wesentlicher Bedeutung. Neben dem positiven Effekt auf die Gesundheit, trägt die Förderung aktiver Mobilität bedeutend zur Erreichung der UN-Klimaziele von Paris bei.

Abstract

At specific points in live, so called live changing moments, people often change their mobility patterns and a shift from sustainable transport modes to motorized individual transport occurs. Whereas data from Austria is only rarely available, data from Germany shows that especially walking and cycling trips decrease when children live in a household. The concern about children`s safety or the uncertainty about comfort makes active mobility unattractive. Additional barriers are trip lengths and the number of extra trips (e.g. consulting a doctor, leisure trips) which are necessary with children. The reason that family mobility is often associated with a car is that people do not have enough information on the benefits and possibilities of active mobility. While the number of available active mobility measures is already increasing in cities, rural areas seems to be relatively unaffected by this development. To counter this development, the R&D project ANFANG aims to promote walking, cycling and the use of public transport as part of families’ everyday life in rural areas. For this purpose, a concept on meta-level to promote sustainable mobility for families, will be developed within the ANFANG project which will be tested in representative communities in Austria. Data will be collected by interviews with parents-to-be and families and by workshops with providers of mobility services, local politicians and decision-makers. The concept compromises various measures revealing: (I) wishes, barriers, potentials and constraints to promote sustainable family mobility, (ii) potentials and barriers of multimodal transport, (iii) available products for sustainable family mobility, and (iv) solution approaches to promote active mobility for families in communities. The ANFANG-concept will be available for a wide range of stakeholders (such as municipalities or local companies) for further exploitation. In order to achieve a more sustainable mobility development it is very important to promote active mobility measures. In addition to the positive effect on public health, the promotion of active mobility is a major contributor to achieve the overarching goal of the UN-Convention in Paris to reduce greenhouse gas emissions to limit global warming.

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