Meine Peer Group hat an mich geglaubt.

HOW SHE DID IT: Dr. Elena Deliu

In unserer Reihe “HOW SHE DID IT” holen wir Expertinnen aus der angewandten Forschung und Innovation vor den Vorhang. Die vorgestellten Frauen sind Teilnehmerinnen und Alumnae des INNOVATORINNEN Leadership-Programms 2023. Im Interview erzählt die Neurowissenschaftlerin Dr. Elena Deliu, was sie als Forscherin zur Aktivistin macht, wann eine Berufspause für sie die richtige Entscheidung war und warum sie dazu rät, frühzeitig Netzwerke aufzubauen.

Alter: 39

Bundesland: Wien

Funktion und Unternehmen: Neurowissenschaftlerin und Head of Medical and Scientific Affairs bei Brainhero GmbH

 

Dr. Elena Deliu hat sich als Neurowissenschaftlerin auf Störungen der Neuroentwicklung, insbesondere Autismus-Spektrum-Störungen (ASD), spezialisiert. Sie strebt danach, den Ansatz von Versuch und Irrtum in der ASD-Therapie zu überwinden, da es derzeit keine allgemein anerkannte Therapie für diese Störung gibt. Ihre Vision ist es, durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz Patient:innenmerkmale mit erfolgreichen Therapieansätzen zu verknüpfen. Überzeugt von der einzigartigen Genialität von Menschen mit ASD, setzt sich die Expertin dafür ein, diese verborgene Genialität zu entfalten und gleichzeitig Therapien für betroffene Kinder so effizient, nebenwirkungsfrei und leicht zugänglich zu gestalten wie Brillen für Sehprobleme.

 

Was ist dein persönlicher Antrieb als Forscherin?

Mich reizt der Gedanke, das Leben von Menschen positiv zu verändern. Je schwieriger ein Gesundheitsproblem zu lösen ist, desto motivierter bin ich, daran zu arbeiten.

Wofür stehst du als Forscherin? Wofür setzt du dich ein?

Ich bin Aktivistin. Ich kämpfe für das Wohl der betroffenen Patient:innen und inspiriere Kolleginnen und Kollegen zur Mitarbeit. 

Wie bist du dorthin gekommen, wo du heute stehst? 

Durch viel engagierte Arbeit, eine unterstützende Familie und inspirierende Entscheidungen. Es war eine gute Entscheidung, dass ich in jungen Jahren eine Berufspause eingelegt habe, um mich um meine Kleinkinder zu kümmern.

Welche Learnings bzw. Karrieretipps möchtest du anderen Frauen mit auf den Weg geben?

Es ist äußerst wertvoll, Netzwerke aufzubauen und die richtigen Kontakte zu knüpfen, die einen unterstützen können.

Was bedeutet es für dich, Leaderin/Gestalterin zu sein?

Es bedeutet für mich, eine Quelle der Inspiration, Unterstützung und des Mitgefühls für andere zu sein – ein Vorbild in jeder Hinsicht.

Warum ist es wichtig, dass F&I auf allen Ebenen, nach innen und nach außen gleichberechtigt ist? 

Teamarbeit und Zusammenarbeit sind in sämtlichen Hierarchieebenen und Fachbereichen entscheidend. Wenn Menschen Frustration und Benachteiligung erleben, leidet die Teamarbeit. Letztendlich führt dies zu Konflikten, Stress, und gegenseitigen Verletzungen, anstatt gemeinsam etwas zu schaffen, neue Forschungsrichtungen zu erschließen und Grenzen zu überwinden.

Was hat das INNOVATORINNEN Leadership-Programm bei dir bewirkt? 

Ich fühle mich auf allen möglichen Ebenen gestärkt. Ich habe gelernt, mich zu positionieren und meine Energie besser zu kanalisieren. Zudem habe ich Strategien für erfolgreiches Networking erworben und die Fähigkeit entwickelt, das von mir behandelte Problem auf systemischer Ebene zu betrachten. Es war eine großartige Gelegenheit, von Kolleginnen umgeben zu sein, die an mich glauben.

Was konntest du aus dem Training mitnehmen?

In jedem Workshop entdeckte ich zumindest einige Aspekte, die mir neu waren. Besonders hervorheben möchte ich das Empowerment-Coaching und das Konzept des "Systeminnovationsdenkens" als die herausragenden neuen Elemente für mich. Zudem schätzte ich die durchdachte Struktur der Workshops, die sorgfältig aufgebaut schienen, um Führungsqualitäten schrittweise zu entwickeln. Die offensichtliche Begeisterung und Wertschätzung seitens der Organisatoren haben mich beeindruckt; es ist erstaunlich zu sehen, dass die FFG nicht nur Teilnehmerinnen auswählt, sondern wirklich an ihre individuellen Missionen glaubt. Nicht zuletzt schätze ich das Netzwerk der INNOVATORINNEN, dem ich nun angehöre.

Wo willst du noch hin?

Meine Mission erstreckt sich über ein ganzes Leben, möglicherweise sogar über die Lebensspanne mehrerer Generationen – wer kann das schon genau sagen? Bevor ich mein Leben abschließe, wünsche ich mir, zumindest einen Teil meiner Vision in die Realität umgesetzt zu sehen.

Elena Deliu (Foto: FFG/Jana Mack)

 

Kontakt

Mag. Charlotte ALBER
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Dr. Lisa OBEREDER MSc
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