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Herbert AMPFERER

Nach der letzten großen Wirtschaftskrise befindet sich die Automobilindustrie derzeit in der glücklichen Lage von steigenden Absatz- und Umsatzzahlen. Auch langfristige  Prognosen bescheinigen der Industrie ein stetiges Wachstum - bis 2050 sollen weltweit über zwei Milliarden Fahrzeuge im Betrieb sein. Dies bedeutet mehr als eine Verdoppelung des heutigen Fahrzeugbestands, wobei die großen Zuwachsraten der Mobilisierung in den heutigen Entwicklungsländern erwartet werden. Aus dieser Prognose ergibt sich zwingend die Notwendigkeit im Sinne von Ressourcen- und Klimaschutz zukünftige Fahrzeuge so effizient wie möglich zu konzipieren.  In diesem Konsens soll die Elektrifizierung von Fahrzeugen einen wichtigen Beitrag leisten. Viele Staaten mit fortgeschrittener  Mobilisierung und eigener Automobilindustrie haben einen Wettlauf bei der Entwicklung der notwendigen E-Mobilitäts-Technologien gestartet und unterstützen diesen organisatorisch und finanziell. Allerdings gilt es bei diesen häufig medienwirksamen Aktionen zu bedenken, dass die konventionellen Antriebe noch lange die Basis für die Individualmobilität und des Gütertransports sein werden. Umso wichtiger ist es die Benzin- und Dieselmotoren intensiv weiter zu entwickeln, diese mit elektrischen Antrieben und Systemen zu kombinieren um so die Effizienz aller Fahrzeuge wesentlich zu erhöhen.

Dies bedeutet, dass auch Porsche die Optimierung und die Erhöhung der Effizienz aller Baureihen intensiv betreiben muss. Großen Meilensteine wurden dabei bereits in den letzten Jahren erfolgreich durchschritten. So gelang es Porsche in den letzten zehn Jahren die CO2-Emissionen seiner gesamten Fahrzeugflotte um ca. 40 % zu reduzieren und gleichzeitig die Attraktivität aller Fahrzeuge im Sinne seiner Kunden zu steigern. Die wichtigsten Maßnahmen zu diesem Erfolg waren die Einführung von Dieselmotoren in die Baureihen Cayenne, Panamera und aktuell in die Baureihe Macan. Ergänzt wird dies durch die fortlaufende konsequente Optimierung aller Ottomotoren und Getriebe in allen Baureihen. Die wichtigsten Stichworte dazu sind: Vier-Ventil-Technik, Benzindirekteinspritzung, Downsizing und Hochaufladung und Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK). Für alle Baureihen steht ein konsequenter Leichtbau und konsequente Optimierung der Aerodynamik.

Weitere Schritte sind vor dem Hintergrund der weltweiten Verschärfung der Verbrauchsgesetzgebung notwendig. Eine erfolgversprechende  Strategie ist dabei die Teil-/Vollelektrifizierung von Antrieben. Mit den Modellen 918 Spyder (72 g CO2/km), Panamera S E-Hybrid (71 g CO2/km) und Cayenne S E- Hybrid (79 g CO2/km) hat Porsche bereits drei Plug-In-Hybridfahrzeuge im Angebot, welche NEFZ- Verbräuche von 3,1 bis 3,4 Liter / 100 km haben und damit der Effizienzklasse A+ zugeordnet sind.

Im Rahmen von geförderten  Forschungsprojekten  werden bei Porsche seit 2010 auch vollelektrische Fahrzeuge (Porsche Boxster  E) im Straßenbetrieb erfolgreich erprobt um für zukünftige verschärfte Marktbedingungen rechtzeitig vorbereitet zu sein. Weiter führende Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit Wirtschaftspartnern, so wie Wissenschaft und Forschung, sollen darüber hinaus vor allem die Effizienz von vollelektrischen Fahrzeugen weiter erhöhen, und durch neuentwickelte Komponenten die Reichweite, Kosten und Alltagstauglichkeit eines Elektrofahrzeugs wesentlich verbessern.

 

Kurzbiografie Herbert Ampferer
Leiter Umwelt und Energie
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
geboren im November 1949
in Hüttau, Österreich

Studium - HTL Steyr (Österreich) - Maschinenbau und Kraftfahrzeugbau
Bei Porsche seit 1970
1970 – 1976: Motorkonstruktion, Porsche Motoren
1976 – 1990: Motorkonstruktion, Motoren – externe Projekte
1990 – 1991: Abteilungsleiter Motorenkonstruktion, alle Motoren
1991 – 1995: Motorsport, Leiter Antriebe (Motor und Getriebe)
1995 – 2004: Leiter Motorsport, Renneinsätze und Entwicklung Sonderserienfahrzeuge
2004 – aktuell: Leiter Umwelt und Energie, Umweltprojekte und Kommunikation

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