Bundesminister Polaschek gratuliert sechs Forschenden in Österreich zu ERC-Starting Grants

Erfolg für die österreichische Forschung: Die Europäische Kommission hat die Ergebnisse der ersten Ausschreibung für den renommierten ERC Starting Grant unter dem 2021 gestartet neuen EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe bekanntgegeben. Sechs ERC-Starting Grants gehen nach Österreich.

Für die erfolgreichen Projekte steht in dieser ersten Ausschreibung ein Gesamtbudget von € 619 Mio. zur Verfügung. Der Starting Grant wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) vergeben, der so Forschende in einem frühen Stadium ihrer Karriere mit einem Budget von durchschnittlich € 1,5 Mio. je Projekt fördert.

Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Martin Polaschek gratuliert den erfolgreichen Antragstellerinnen und Antragstellern zu dieser prestigeträchtigen Auszeichnung: „Mit Ihrer Arbeit sichern Sie die internationale Sichtbarkeit Österreichs, wenn es um innovative, exzellente und wegweisende Grundlagenforschung geht. Ich bin besonders erfreut, dass in Österreich dieses Mal vier der sechs erfolgreichen Anträge von Wissenschaftlerinnen stammen. Ich halte Ihre Leistungen für vorbildlich und hoffe aufrichtig, dass die Signalwirkung ihres Erfolges weitere junge Frauen in Österreich dazu ermutigen kann, eine Karriere in Wissenschaft und Forschung anzustreben.

Zwei Starting Grants konnten von Forscherinnen der Universität Wien eingeworben werden. Die Kulturwissenschaftlerin Marie-Louise Hertzfeld-Schild wird sich in ihrer Forschung mit der Schnittstelle zwischen Musik-, Medizin- und Emotionsgeschichte beschäftigen. In ihrem ERC-Projekt widmet sie sich einem historischen Thema mit aktueller Brisanz: Es wird um Musik und Emotionen in Pandemiezeiten von 1679 und 1919 gehen. Zudem wird sich die Archäologin Mareike Stahlschmidt mit der Rekonstruktion paleolithischer Bevölkerungs-Dynamiken beschäftigen.

Zwei weitere Starting Grants gehen heuer an die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Hier werden der Quantenforscher Hannes Pichler vom IQOQI Innsbruck und die Germanistin für ältere Deutsche Literatur Michaela Wiesinger ausgezeichnet. Wiesinger möchte mit den Möglichkeiten der Digitalisierung arithmetischer Verträge von 1400 bis 1522 untersuchen. Davon verspricht sie sich neue Erkenntnisse zu Geschichte, Sprache und Kultur des Spätmittelalters.

Erfolgreicher Antragssteller ist außerdem der Gastroenterologe Timon Adolph von der Medizinischen Universität Innsbruck. Er erforscht in seinem Projekt die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn.

Auch am Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) konnte ein weiterer Starting-Grant eingeworben werden. Erfolgreich war dieses Mal die Neurowissenschaftlerin Lora Sweeney. Gemeinsam mit Ihrer Gruppe erforscht sie die Evolution, Entwicklung, und Funktion motorischer Schaltkreise.

Insgesamt haben sich in dieser ersten Ausschreibung unter Horizon Europe mehr als 4000 Antragsstellende dem strengen Auswahlverfahren des ERC gestellt. 397 dieser Anträge waren schließlich erfolgreich, davon sechs von Forschenden an österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen.

In einer ersten Stellungnahme nennt EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend Mariya Gabriel den Europäischen Forschungsrat „ein Flaggschiff für exzellente und Neugierde-getriebene Grundlagenforschung“. Sie freue sich schon jetzt auf die kommenden wissenschaftlichen Durchbrüche und hoffe, dass wir alle von den Möglichkeiten, die daraus resultieren werden, profitieren werden. ERC Präsidentin Prof Maria Leptin hält die Förderung junger Talente in Europa für die beste Investition in unsere Zukunft, insbesondere mit Blick auf den stets wachsenden Druck des internationalen Wettbewerbs um die besten Köpfe. Sie sei froh zu sehen, dass ERC-Grants Nachwuchswissenschaftler/innen dazu motivieren, aus Übersee zurück nach Europa zu kommen. Leptin vertraue auf den Instinkt des Nachwuchses dafür, welche Themen morgen relevant sein werden.

Die erfolgreichen Anträge stammen aus 22 Nationen der EU bzw. aus Staaten, die dem Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe assoziiert sind (z.B. Israel oder Norwegen). Bei den heute verkündeten Ergebnissen der Starting-Grant-Ausschreibung handelt es sich dabei vorerst um vorläufige Ergebnisse. Denn nach Abschluss der Verhandlungen mit der Schweiz steht mittlerweile fest, dass die Schweiz unter Horizon Europe nicht länger dem Forschungsrahmenprogramm assoziierter sein wird. Die erfolgreichen Projekte von Antragsstellenden aus der Schweiz können daher nur dann aus Mitteln des ERC gefördert werden, wenn die betroffenen PIs an eine Host-Institution in einem EU-Mitgliedsstaat wechseln oder in einem Staat, bei dem die Assoziierung zu Horizon Europe bereits erfolgt ist.

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