Im Projekt VREDE wird die Konzeption und Gestaltung eines visuellen Tools für verantwortungsvolle Gruppenentscheidungen erforscht. Zwar gibt es erprobte partizipative Verfahren für Meinungsbildung und Entscheidungsfindung, diese funktionieren bisher allerdings hauptsächlich analog. Im Projekt wird erforscht, welche Entscheidungsszenarien mit welchen Methoden gut lösbar sind und ob/wie diese gut digitalisiert und visualisiert werden können; damit sollen partizipative Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse auch für komplexe Themen ermöglicht werden.
Für gute Gruppenentscheidungen braucht es gute Information, transparente und kooperative Meinungsbildung sowie klare und gut nachvollziehbare Entscheidungen.
Foto: © Elisabeth Handl
Projektbeschreibung
Ausgangssituation
Wir leben in einer schnellen Zeit, in der auch bei komplexen Fragen oft rasch Entscheidungen getroffen werden müssen – sowohl auf gesellschaftlicher Ebene als auch in zukunftsorientierten agilen Unternehmen oder Organisationen. Diese Entscheidungen müssen jedoch tragfähig im Sinne von „guten Gruppenentscheidungen“ sein.
Doch was sind „gute Gruppenentscheidungen“? Und wie kommt man dazu? Viele der bisherigen Verfahren bauen auf Mehrheitsentscheidungen auf. Diese führen jedoch häufig zu Polarisierung und Konflikten – schließlich hat die Minderheit sozusagen „verloren“. Dies bringt Unfrieden, Widerstände und Ängste mit sich und kann bedeuten, dass Entscheidungen immer wieder aufgerollt werden.
Ziele/Herausforderung
Für eine partizipative Meinungsbildung und Entscheidungsfindung braucht es
- schnelle und gute Information,
- transparente und kooperative Meinungsbildung sowie
- klare und gut nachvollziehbare Entscheidungen.
Dafür gibt es neue wie auch erprobte Methoden, beispielsweise das „Systemische Konsensieren“, die „holokratische Organisation“ oder die „soziokratische Kreismethode“. Diese funktionieren jedoch vor allem analog – es fehlen digitale Tools, um sich auch in nicht-analogen Settings eine Meinung über komplexe Fragen bilden zu können und zu einer partizipativen Entscheidung zu kommen. Diese Tools müssten zudem einfach anwendbar, intuitiv verständlich und optisch ansprechend sein.
Ergebnisse/Nutzen/Innovation
Das Projekt VREDE erforscht, wie ein einfach zu bedienendes visuelles Tool für Gruppenentscheidungen von komplexen Fragestellungen konzipiert und gestaltet werden kann. Damit wird – neben den Vorteilen für Unternehmen, Organisationen, Kommunen und Zivilgesellschaft – auch ein wichtiger Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation in Richtung der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) geleistet.
„Tragfähige und gute Gruppenentscheidungen sind auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft im Sinne der Sustainable Development Goals zentral, auch für Unternehmen. Mit der Forschung zu einem visuellen Tool, das diesen Prozess unterstützt, möchten wir einen Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation leisten.“
Foto: © Iris Kunze
Eckdaten
Programm/Ausschreibung
Laura Bassi 4.0
Projektlaufzeit (von bis)
01.10.2019 – 30.09.2022
Projektpartner*innen
GUT Gender & Technik e.U. (Projektkoordination)
BK - Business KONSENS OG
Marketing St. Pölten GmbH
ZIMD - Zentrum für Interaktion, Medien und soziale Diversität
Gugler GmbH
respACT - austrian business council for sustainable development
Plenum - Gesellschaft für ganzheitlich nachhaltige Entwicklung GmbH
Österreichisches Institut für Nachhaltige Entwicklung - Förderung einer zukunftsverträglichen Entwicklung durch Forschung, Planung und Umsetzung
APUS Software Gesellschaft m.b.H.
Kontakt
Dipl. Ing.in Dorothea Erharter